Michael Snyder

700 Erdbeben in Kalifornien und in den Straßen von Los Angeles sprudelt der Naturasphalt

Mit einiger Besorgnis verfolgen Wissenschaftler die enormen Schwarmbeben, von denen Kaliforniens Süden in den vergangenen Wochen erschüttert wurde. Aktuell sprudelt in einem Stadtteil von Los Angeles Naturasphalt aus dem Boden. Das bedeutet zwar nicht zwingend, dass ein großes seismisches Ereignis bevorsteht, aber ein gutes Zeichen ist es gewiss auch nicht.

Rund um den Pazifischen Feuerring wurde in den vergangenen Monaten eine Reihe recht ungewöhnlicher Beben registriert, und die Wissenschaftler sind überzeugt, es sei nur eine Frage der Zeit, wann »the Big One« den Süden Kaliforniens heimsucht. Wenn Sie meine Beiträge regelmäßig lesen, werden Sie wissen, dass mir die Möglichkeit schwerer seismischer Aktivität entlang der amerikanischen Westküste extreme Sorge bereitet. Entsprechend groß war mein Interesse, als ich in der San Diego Union-Tribune einen Artikel mit der Überschrift »Schwarmbeben im südlichen Kalifornien entwickelt sich unerwartet und gibt Anlass zur Besorgnis« sah. In dem Text heißt es:

»In der Region Fontana wurden seit dem 25. Mai mehr als 700 Erdbeben verzeichnet. Ihre Stärke reichte von 0,7 bis 3,2 auf der Richterskala. Letzterer Wert wurde am Mittwoch um 17 Uhr 20 registriert, wie die Seismologin Jen Andrews vom Caltech-Institut sagt.«

Ganz schön viele Erdbeben, aber ist eine solche Anhäufung eigentlich etwas Ungewöhnliches?

Ja, sagt ein anderer Wissenschaftler:

»Angesichts einer derart großen Zahl von Erdbeben über einen längeren Zeitraum hinweg ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem größeren seismischen Ereignis kommt, höher als normal, so der Caltech-Seismologe Egill Hauksson.

»Die Menschen sollten besorgt sein«, erklärte er weiter. »Was das seismische Gebiet von Fontana anbelangt, ist das wahrscheinlich der zahlenmäßig größte Schwarm, den wir in den vergangenen drei Jahrzehnten beobachtet haben.«

Ich möchte noch einmal betonen, dass all diese Aktivität nicht bedeutet, dass ein größeres Erdbeben kurz bevorsteht. Aber eines Tages wird es so weit sein. Wissenschaftler erklären uns, dass eines Tages die gesamte San-Andreas-Verwerfung »auf einen Schlag wie ein Reißverschluss aufgehen könnte«. Und wenn dieser Tag gekommen ist, wird es möglicherweise keinerlei Vorwarnung geben.

Wenn Sie in Kalifornien leben, sollten Sie jederzeit mit Erdbeben rechnen. Und das bedeutet, Sie sollten ein paar vernünftige Vorkehrungen treffen:

»Experten empfehlen für alle Haushalte in seismisch gefährdeten Bereichen Kaliforniens, keine schweren Objekte im Umfeld von Betten aufzustellen, Buchregale und Kleiderschränke an den Wänden zu befestigen, Flachbildfernseher in der Wand zu verankern, Küchenschränke mit Kindersicherungen auszurüsten und an der Wand hängende Rahmen mit erdbebentauglichen Haken zu versehen.«

Wollen wir hoffen, dass es so schnell kein schweres Erdbeben geben wird, aber in den vergangenen Tagen hat noch eine andere ominöse Nachricht für Schlagzeilen gesorgt.

Laut einem Bericht in den lokalen Medien blubbert in der Nähe der La Brea Tar Pits in Los Angeles Asphalt durch die Straßendecke:

»Und am Sonnabend sickerte noch mehr durch – genug, um das Interesse von Touristen wie Anwohnern gleichermaßen zu interessieren.

Jake Reiner von CBS2 sagte, von nah und fern würden Menschen in das Gebiet kommen, um sich den blubbernden Asphalt anzusehen.«

Das mag nichts bedeuten, aber ein Anwohner räumte ein, er habe so etwas noch nie zuvor gesehen, und offenbar hängt auch sehr starker Methangeruch in der Luft:

»Man sieht in der gesamten Nachbarschaft ein klein wenig Naturasphalt zwischen dem Bürgersteig hochkommen«, sagte Kogan. »Das ist nicht ungewöhnlich, aber es scheint sich um fließenden Teer zu handeln. So etwas habe ich noch nie zuvor gesehen.«

Ganz zu schweigen vom ständigen Fauchen, das aus dem Boden kommt – ausströmendes Methan.

»Ich kann es riechen. Ich dachte, bei einem Wagen wäre die Ölwanne geplatzt«, sagt Patrick Myer.«

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber wenn man zischendes Methan aus dem Boden austreten hört und blubbernder Teer durch die Straßendecke kommt, könnte man das auch als Signal ansehen, dass es an der Zeit für einen Umzug ist, oder?

Aber natürlich ist es so, dass unser gesamter Planet immer instabiler wird. Hier eine Meldung von CNN:

»Ein Erdbeben, dessen Stärke vorläufig mit 4,0 angegeben wurde, wurde am Montag etwa 32 Kilometer nordöstlich von Cleveland registriert, im Lake Erie oder um ihn herum. Das meldete das US Geological Survey.

Das Erdbeben wurde kurz vor 11 Uhr Ortszeit nordnordwestlich der Stadt Eastlake in einer Tiefe von 5 Kilometern gemessen.

Die Transportbehörde von Ohio twitterte: ›Einwohner von Cleveland, habt ihr heute Morgen das Rumpeln bemerkt? Falls ihr es verpasst haben solltet – wir haben das Erdbeben von heute Morgen mit diversen Kameras aufgezeichnet. Seht es euch an! #Clevelandreallyrocks.‹ Der Moment des Bebens ist auf mehreren Verkehrskameras zu sehen.«

Natürlich liegt Cleveland nicht allzu weit entfernt von der Verwerfungslinie New Madrid, über die ich wieder und wieder geschrieben habe.

Unterdessen brach am anderen Ende der Welt in Indonesien ein gewaltiger Vulkan aus:

»Auf der indonesischen Insel Sumatra ist ein aktiver Vulkan ausgebrochen. Eine gewaltige Aschesäule stieg fast 8 Kilometer in die Höhe.

Neun Minuten lang dauerte der Ausbruch des Sinabung und versetzte die Bewohner der Insel in Panik.

Indonesische Behörden warnen, dass weitere vulkanische Aktivität möglich sei, allerdings bleibe die Warnstufe des Vulkans unverändert.«

So dicht folgen die großen seismischen Ereignisse mittlerweile aufeinander, dass es schwerfällt, da noch den Überblick zu behalten. Dabei ist es sehr wichtig, angesichts der Vorfälle nicht abzustumpfen. Etwas wirklich Merkwürdiges geschieht mit unserem Planeten, und viele glauben, dass es noch sehr viel schlimmer kommen wird.

Die Wissenschaftler sagen uns, dass »the Big One« in Kalifornien längst überfällig ist. Wenn es soweit ist, könnte es ein Ereignis werden, das die Geschichte der Menschheit verändert.

Eine Gruppe Wissenschaftler sagt, ein extrem schweres Erdbeben könne »große Teile Kaliforniens praktisch unmittelbar ins Meer stürzen lassen«. Das wäre viel schlimmer als alles, was sich Hollywood bislang für seine Katastrophenfilme hat einfallen lassen. Beten wir, dass in absehbarer Zeit nichts Derartiges geschehen wird.

Donnerstag, 13.06.2019