Michael Brückner

Schweden: Regierung droht Desaster

Die einst so friedliche Stadt Malmö entwickelt sich nach dem Migrantenzustrom zu einer Hochburg der Kriminalität. Bei den Reichstagswahlen Anfang September dürften die etablierten Parteien eine verheerende Niederlage kassieren.

Die schwedischen Tourismuswerber schwärmen von der »hinreißend schönen Provinz Skåne«, deren Straßen alle in der über 300 000 Einwohner zählenden Stadt Malmö enden. Deren pittoreske Altstadt Gamla Staden mit dem bereits 1540 angelegten Stortorget – bis heute der größte Platz der Stadt, – das ebenfalls im 16. Jahrhundert erbaute Rathaus und im Kontrast dazu die moderne Architektur der drittgrößten schwedischen Stadt sowie nicht zuletzt die außergewöhnliche Gastronomie machen Malmö eigentlich zu einer beliebten Destination im Süden Skandinaviens. Über die gewaltige Öresundbrücke, die man meist schon im Anflug auf den Kopenhagener Flughafen Kastrup bewundern kann, gelangt man in wenigen Minuten von Dänemark nach Schweden.

Derzeit aber empfiehlt es sich kaum, Malmö einen Besuch abzustatten, denn die einst so friedliche Stadt ist zu einem gefährlichen Pflaster geworden. Seit 2016 tragen dort Bandenmitglieder »mit Migrationshintergrund«, wie es politisch korrekt heißt, einen regelrechten Straßenkrieg aus. Nach Angaben der Sicherheitskräfte sind in etwa eineinhalb Jahren in Malmö bei Schießereien auf offener Straße 22 Menschen getötet worden. Zuletzt wurden Ende Juni, als sich die meisten Schweden auf das nahe Mittsommerwochenende freuten, drei Menschen mit Maschinenpistolen erschossen.

Szenen wie im Bürgerkrieg spielten sich in der schwedischen Stadt ab. Über 800 höchst gewalttätige und in Gangs organisierte Migranten sollen in Schweden aktiv sein – in Malmö, Stockholm und Göteborg. Opfer und Täter sind alle männlich, jung, als Mitglieder im Bandenmilieu polizeilich bekannt und haben einen Migrationshintergrund. Bei diesem Bandenkrieg geht es vor allem um die Kontrolle über den Drogenmarkt und somit um sehr viel Geld. Nach der Ermordung von drei Bandenmitgliedern vor dem Mittsommerwochenende befürchtet die Polizei in den nächsten Tagen und Wochen neue Racheaktionen.

»Unhaltbare Zustände«

Nicht nur das. Seit junge männliche Migranten in großer Zahl in Schweden leben, nehmen die Vergewaltigungsfälle signifikant zu – vor allem in Malmö. Der britische Europa-Abgeordnete Nigel Farage bezeichnete schon vor rund eineinhalb Jahren die südschwedische Stadt Malmö als die »Vergewaltigungs-Hauptstadt Europas«. Die Lage ist offenkundig so unerträglich, dass sogar Migranten, die schon längere Zeit in Malmö leben und einigermaßen gut integriert sind, daran denken, diese Stadt zu verlassen. Sie klagen über »unhaltbare Zustände«.

Ein Grieche, der schon seit mehr als 50 Jahren in Malmö lebt, sagte unlängst, in den vergangenen Jahren sei die Bevölkerung der Stadt fast schon ausgetauscht worden. Seither steige die Kriminalität dramatisch. Eine Lehrerin aus Malmö kritisierte die Islamisierung des Landes. Infolge des Frauenbildes im Islam habe auch die Gewalt gegen Frauen zugenommen. Viele ihrer Schülerinnen passten sich der islamischen Kultur an, damit ihnen nichts passiere.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes gilt für Schweden seit März 2016 für Bedrohungslagen wegen internationalem Terrorismus die Warnstufe 3. Die vom schwedischen National Centre for Terrorist Threat Assessment festgelegten fünf Warnstufen für die Einschätzung terroristischer Bedrohungen sind: 1 = keine Gefahr, 2 = niedrige Gefahr, 3 = erhöhte Gefahr, 4 = hohe Gefahr, 5 = sehr hohe Gefahr.

Sozialwohnungen für potenzielle Mörder

Nicht nur die Bürger von Malmö fragen sich, weshalb die Polizei nicht wieder für Ruhe und Ordnung sorgt in einer Stadt, die in der Vergangenheit nie durch überdurchschnittliche Kriminalitätsraten aufgefallen ist. Wer sich umhört vor Ort, bekommt immer wieder dieselben Gründe zu hören. Die Polizei sei noch immer unterbesetzt und müsse den politisch korrekten Vorgaben der Politik folgen: nur nicht zu hart mit Migranten umgehen. Würden Täter verhaftet, müssten sie allenfalls mit »Kuschelstrafen« rechnen.

Und in der Tat stehen einem gleichsam die Haare zu Berge, wenn man den Experten vom staatlichen »Rat für Verbrechensvorbeugung« zuhört. Einer von ihnen ist Daniel Vesterhav. Er erklärte unlängst, nicht die »ethnische Zugehörigkeit« der Gewalttäter sei für ihn prägend, sondern die gemeinsame »Verankerung in Problemvororten« mit hohem Migrantenanteil. Er empfiehlt »soziale Einsätze« und sozialen Wohnungsbau. Mit anderen Worten: Man gebe Mördern mit Maschinenpistolen nur ein neues Zuhause – und schon werden es nette und gewaltfreie Mitbürger.

Sozialdemokraten stürzen ab

Immer weniger Schweden glauben solchen politisch korrekten Stuss und sind entschlossen, den etablierten Parteien bei den nächsten Reichstagswahlen am 9. September einen gehörigen Denkzettel zu verpassen. Die regierenden Sozialdemokraten unter Ministerpräsident Stefan Löfven, die gemeinsam mit den Grünen ein Minderheitskabinett bilden, drohen nach aktuellen Umfragen das schlechteste Ergebnis seit vielen Jahrzehnten einzufahren. Auch für die bürgerliche Moderate Sammlungspartei könnte die nächste Wahl mit einem schlimmen Desaster enden.

Die von den Mainstream-Medien als »rechtspopulistisch« und »ausländerfeindlich« diffamierten Schwedendemokraten (Sverigedemokraterna) unter ihrem Vorsitzenden Jimmie Akesson dürften hingegen deutlich zulegen. Umfragen vom 18. Juni sehen die Schwedendemokraten zwischen 20 (Meinungsforschungsinstitut Ipsos) und 28,5 Prozent (YouGov). Die regierenden Sozialdemokraten kämen demnach auf desaströse 22 bis 24 Prozent.

In ihrer Panik nähern sich die Sozialdemokraten mittlerweile sogar den Schwedendemokraten an. Die fordern nämlich schon seit Langem, notfalls durch den Einsatz des Militärs die innere Ordnung des Landes wiederherzustellen. Regierungschef Stefan Löfven will solche Militäreinsätze zumindest »nicht ausschließen«. Ob ihm ein solches Plagiat hilft, darf bezweifelt werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Kopp Exklusiv.
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