Redaktion
Falsche Flagge in Syrien:
Neue Inszenierung geplant?
Neue Inszenierung geplant?
Mittlerweile mehren sich die Hinweise auf eine neue Pseudoattacke in Syrien, um weitere militärische Aktionen des Westens gegen Damaskus rechtfertigen zu können. Die Propaganda nimmt allerorten bedenklich zu.
Jeder Krieg beginnt mit einer Lüge – eine alte Weisheit. Und wenn davon eine allein nicht ausreicht, folgt eben die nächste. Nachdem bereits zum vorgeblichen Giftgasangriff von Duma erstaunliche Fakten und Zeugenaussagen bekannt wurden, die eine westliche Inszenierung belegen, tauchen nun zunehmend neue Informationen auf, die auf einen bald folgenden, ebenfalls inszenierten Angriff hindeuten.
Jene Tradition, Operationen unter falscher Flagge auszuführen, lebt gegenwärtig wieder bedrohlich auf. Die irische Journalistin Danielle Ryan drückt sich unmissverständlich aus, wenn sie sagt: »Die Verwendung des Ausdrucks ›falsche Flagge‹ wird oft mit einem verzogenen Gesicht quittiert sowie dem Vorwurf, einer Verschwörungstheorie das Wort zu reden. Doch sind solche falschen Flaggen sehr real und ein sehr präsentes Merkmal der Geopolitik – dies abzustreiten, bedeutet schlichtweg, die Realität zu leugnen.« Im Widerstreit geopolitischer Interessen muss wohl jede Information mit Vorsicht bewertet werden. Doch unsere vorgeblich freien und neutralen westlichen Medien, die scheinbar keiner Zensur unterliegen und geradezu »selbstverständlich« keine Propaganda betreiben, haben sich durch ihr Agieren längst selbst entlarvt. So darf man getrost auch einmal andere Quellen zurate ziehen, die in etlichen Fragen möglicherweise wesentlich zuverlässiger Auskunft geben.
Gegenwärtig ist zumindest aus Quellen syrischer Geheimdienste und des russischen Militärs zu hören, dass in Syrien ein neuer Chemiewaffenangriff bevorstehe. Demnach wird eine solche Attacke schon seit längerer Zeit vorbereitet und soll in der Deir-ez-Zor-Region stattfinden, die von der US-Koalition besetzt ist. Zivilisten seien bereits in den Osten des Landes transportiert worden, um dort dann als Statisten eines inszenierten Angriffs herhalten zu müssen.
»Vergeltungsschläge«
Die jüngste Geschichte wiederholt sich. Erst am 7. April kam es zu einem vorgeblichen Giftgasangriff der Regierung Assad gegen die syrische Bevölkerung – eine verheerende Attacke in der Kleinstadt Duma. Die westliche Welt war entsetzt und alarmiert, die Systemmedien hatten ganze Arbeit geleistet. Jeder erinnert sich, was beinahe unmittelbar folgte: der durch solche Gräuel begründete Vergeltungsschlag seitens der USA, Englands und Frankreichs.
Einheimische Zeugen berichten allerdings ganz anders als die Medien: alles ein riesiges Theater. Der 11-jährige Hassan Diab erzählt vor laufender Kamera, wie er bei dieser Inszenierung mitspielen musste. Unabhängige Journalisten vor Ort zeichneten ebenfalls ein völlig anderes Bild der Vorgänge, von Propaganda-Aktionen der als vorbildliche Hilfstruppe bekannten »Weißhelme«, von US-Unterstützung der ISIS, von permanenter Stimmungsmache gegen Assad. Doch alle, die darauf aufmerksam machen, gelten unmittelbar als gekauft, als russische Trolle und Assad-Anhänger.
Solche Vorwürfe müssen sich unter anderem kritische Journalisten wie Eva Bartlett und Vanessa Beeley regelmäßig gefallen lassen. Doch auch der renommierte Robert Fisk äußerte sich unverblümt kritisch zur Sache, als Nahostkorrespondent und sogar von der New York Times als der »wohl berühmteste britische Auslandskorrespondent« hervorgehoben. Er reiste – als erster westlicher Korrespondent überhaupt – an den Ort der vorgeblichen Chemie-Attacke und stellte lapidar fest, dass sie nicht stattgefunden hat. Doch Ermittlungen gab es keine. Hingegen folgten sofortige Gegenschläge zur Vergeltung.
Westliche Kriegstreiberei
Die britische Politikerin Caroline Anne Cox, die 1982 von der damaligen Premierministerin Margaret Thatcher zum Life Peer des House of Lords ernannt wurde, wollte erfahren, was die Syrer wirklich denken. Kürzlich reiste sie daher ins Land und sprach dort »mit einem breiten Spektrum von Menschen« Wie sie feststellt, unterstützt die große Mehrheit Baschar al-Assad und dankt ihm für seinen Kampf gegen den ISIS und die Dschihadisten. Diese Terroristen seien für die »schrecklichsten Gräueltaten verantwortlich« gewesen, nicht Assad. Auch ihr wurde unterstellt, eine völlig unangebrachte Reise unternommen oder ihren Syrienbesuch als Propaganda inszeniert zu haben. Das weist sie entschieden zurück und moniert vielmehr die einseitige Berichterstattung der BBC.
Die nächste Runde in einem erbärmlichen Spiel
Nun also soll die Kriegsmaschinerie weiter angefacht werden, möglicherweise durch einen weiteren inszenierten Chemieangriff, vielleicht sogar gleich durch mehrere solcher Pseudoattacken. So ließ das russische Militär unlängst durchblicken, syrische Terroristen planten einen entsprechenden Einsatz in der Stadt Idlib im Nordwesten des Landes. Von dort solle die mit al-Qaida verbundene al-Nusra-Front eine Attacke vorbereiten. Personen aus der Region hätten das russische Zentrum für die Versöhnung der Konfliktparteien über die Pläne informiert. Vorbereitungen seien bereits getroffen worden, auch erste Filmaufnahmen liegen offenbar schon vor. So sei das Kamerateam einer Nachrichtenagentur aus dem Nahen Osten gesichtet worden. Gefilmt wurde gemeinsam mit al-Nusra-Angehörigen. Szenen zeigten die Kämpfer, wie sie Zivilisten in ein Krankenhaus brachten und zivile Infrastruktur reaktivierten.
Die Einrichtungen seien zuvor angeblich bei Bombenangriffen durch russische und syrische Flugzeuge zerstört worden. Die Aufnahmen sollen in arabischen und westlichen Medien gezeigt werden. Nichtregierungsorganisationen sollen mehr Geld an al-Nusra fließen lassen. Der so offene und freie Westen erweist sich zunehmend als fürchterliche Propagandamaschine. Alle, die sich kritisch äußern, werden unmittelbar als Rechtspopulisten und Verschwörungstheoretiker abgestempelt. Sie häufen sich mittlerweile in geradezu peinlich auffallender Zahl. Wer also sind die Verschwörungstheoretiker? Und warum erhalten die Weißhelme, denen die US-Regierung unlängst erst sämtliche Mittel gestrichen hat, ab kommendem Jahr Millionensummen?
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Kopp Exklusiv.
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