Kim Blatter
Rakete auf US-Botschaft in Bagdad abgefeuert
In der irakischen Hauptstadt Bagdad wurde gestern ein Raketeneinschlag auf dem Gelände der US-Botschaft gemeldet. Diese hat ihren Sitz innerhalb der »Grünen Zone« im Zentrum von Bagdad, einem Regierungsviertel. Verletzte gab es laut den Berichten keine.
Die regionale arabische Presse berichtete von einer Explosion, die in der Gegend um die sogenannte »Grüne Zone«, das Regierungsviertel im Zentrum von Bagdad, zu hören war. In dieser hoch gesicherten Zone befinden sich neben verschiedenen Gebäuden der Regierung auch ausländische Botschaften – wie die Botschaft der Vereinigten Staaten.
Ali Hashem, der BBC-Korrespondent in der Region, berichtete, dass »eine Katyusha-Rakete auf die US-Botschaft in der Grünen Zone in Bagdad gerichtet wurde«. Es habe jedoch »keine Verluste« gegeben, so Hashem.
Reuters bestätigte den Raketenangriff auf die amerikanische Botschaft. Bereits diese Woche habe die US-Botschaft in Bagdad und ihr Konsulat in der nördlichen Stadt Erbil nicht benötigtes Personal evakuiert. Angeordnet wurde die Evakuierung der nicht zwingend benötigten US-Truppen in der Region vom US-Außenministerium. Laut Berichten des Geheimdienstes seien die Truppen einer unmittelbaren Bedrohung durch den Iran oder dessen Verbündete ausgesetzt.
Die irakische Regierung hat den Raketenvorfall bestätigt und berichtet von einer Explosion im Zentrum von Bagdad am frühen Sonntagabend. »Eine Katyusha-Rakete landete in der Mitte der Grünen Zone, es gab keine Verluste oder Verletzte, weitere Details werden später folgen«, erklärte das irakische Militär.
Bislang ist noch nicht erwiesen, wer die Rakete auf das Regierungsviertel Bagdads abgefeuert hat. Die US-Streitkräfte im Irak und am Persischen Golf sind jedoch in höchster Alarmbereitschaft, und die USA nutzt den Vorfall, um wieder gegen den Iran zu feuern. Bereits letzte Woche sorgten Angriffe auf Öltanker und Frachtschiffe in der Golf-Region für große Spannungen zwischen den USA und dem Iran.
Der Chef der iranischen Revolutionsgarden, General Hossein Salami, sagte am Sonntag: »Der Unterschied zwischen denen und uns ist, dass sie Angst vor einem Krieg und nicht den Willen dazu haben.« Er fügte hinzu, dass der Iran und seine Verbündeten keinen Krieg haben wollten. Sie würden sich jedoch auch nicht davor fürchten, so Salami.
US-Präsident Trump macht Teheran für den Raketenangriff verantwortlich. Er drohte sogar mit der Vernichtung des Iran: »Wenn der Iran kämpfen will, wird dies das offizielle Ende des Iran sein. Bedroht nie wieder die USA«, schrieb er gestern in einem Tweet.
Montag, 20.05.2019