Torsten Groß

Klimawandel: Kannibalismus zur Bekämpfung der Erderwärmung?

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Der Klimawahn treibt immer absurdere Blüten, die am Verstand und dem moralischen Wertekompass mancher Zeitgenossen zweifeln lassen. Am Mittwoch vergangener Woche lamentierte beispielsweise Malte Lehming im Tagesspiegel unter der alarmistischen Überschrift Hunde und Katzen sind Klimakiller darüber, dass der Deutschen liebste Haustiere eine »verheerende Ökobilanz« aufwiesen, weil sie jedes Jahr rund eine Million Tonnen Fleisch konsumierten und nicht verwendbare Ausscheidungen produzierten, die entsorgt werden müssten. Unter Hinweis auf eine Studie der TU Berlin rechnet Lehming in dem Beitrag vor, dass ein Hund, der 15 Kilogramm wiegt und 13 Jahre lebt, für 8,2 Tonnen Kohlendoxid verantwortlich sei, was 13 Flügen von Berlin nach Barcelona entspräche. Seinen Lesern empfiehlt der leitende Tagesspiegel-Redakteur deshalb im Interesse des Klimaschutzes, sich doch besser einen Hamster, ein Kaninchen oder eine Schildkröte anzuschaffen. Fragt sich nur, was dann mit den rund 25 Millionen Hunden und Katzen geschehen soll, die es derzeit in deutschen Haushalten gibt. Werden die im Namen des Klimaschutzes notgeschlachtet?

Doch auch die menschliche Population soll Federn lassen, um dem Götzen Klimaschutz zu dienen. Schon seit Jahren fordern Aktivisten und noch mehr Aktivistinnen unter Hashtags wie #birthstrike, auf Nachwuchs zu verzichten, um der Erderwärmung zu trotzen. Denn Kinder würden durch ihre bloße Existenz besonders stark zum Klimawandel beitragen. Die prominenteste Vertreterin der sogenannten »Antinatalisten« in Deutschland ist die Lehrerin und Autorin Verena Brunschweiger, die 2019 mit ihrem Buch Kinderfrei statt kinderlos für Aufsehen sorgte, in dem sie das Kinderkriegen als Klimasünde Nummer eins brandmarkt. Brunschweiger und ihre Anhänger berufen sich auf eine von den Klimaforschern Seth Wynes und Kimberly Nicholas im Jahre 2017 veröffentlichten Studie, deren Ergebnisse allerdings stark umstritten sind.

Die Aufforderung, möglichst keine Nachkommen mehr in die Welt zu setzen, richtet sich selbstredend allein an Frauen in den Industriestaaten und nicht etwa an solche in der Dritten Welt, obwohl es Prognosen der UNO zufolge allein dort künftig überhaupt noch einen signifikanten Geburtenüberschuss geben wird!

Doch nicht nur ihre Haustiere und die Nachwuchsplanung wollen die wackeren Kämpfer wider den Klimawandel den Deutschen vorschreiben, sondern auch die Ernährung. Dass wir Fleisch und Wurst meiden und auf den Konsum von aus Übersee importiertem Obst zugunsten regional erzeugter Feldfrüchte verzichten sollen, haben die meisten Bürger bereits verinnerlicht.

Auch an den Gedanken, in nicht allzu ferner Zukunft Insekten oder sogar Haustiere verspeisen zu müssen (wir beginnen zu ahnen, wo die »Klimakiller« Hund und Katz am Ende landen werden), um unseren Protein- und Kalorienbedarf zu decken, gewöhnen wir uns allmählich.

Doch die jüngste Sau in Sachen Ernährung, die durch durchs mediale Klimatheater getrieben wird, ist noch sehr viel unappetitlicher als es selbst geröstete Kakerlaken auf dem Teller wären: Einige Wissenschaftler plädieren ernsthaft dafür, auch Menschenfleisch auf den Speiseplan zu setzen. Zu den Befürworter des neuen Kannibalismus im Dienste des Klimaschutzes gehört Magnus Söderlund, Professor an der Stockholm School of Economics. In einem Vortrag unter dem Titel Können Sie sich vorstellen, menschliches Fleisch zu essen? regte er an, Verstorbene als neue Nahrungsquelle zu erschließen.

Die Körper von Toten verarbeiten, um die noch Lebenden zu ernähren? – Die Älteren bzw. cineastisch Interessierten unter den Lesern werden sich an dieser Stelle möglicherweise an den Öko-Thriller Jahr 2022 – Die überleben wollen (Originaltitel Soylent Green) aus dem Jahr 1973 mit den unvergessenen Charlton Heston und Edward G. Robinson in den Hauptrollen erinnern.

Die Dystopie spielt im fiktiven New York des Jahres 2022, einer mit 400 Millionen Einwohner überbevölkerten Stadt, in der natürliche Lebensmittel infolge massiver Umweltzerstörung knapp und nur noch zu horrenden Preisen zu haben sind.

Die breite Masse der Einwohner ist deshalb auf künstlich erzeugte Nahrung angewiesen, darunter grüne quadratische Täfelchen mit der Bezeichnung »Soylent Green«, die angeblich aus Plankton bestehen und wegen ihres hohen Nährwerts reißenden Absatz bei den hungrigen Menschen finden. Doch der Polizist Robert Thorn, gespielt von Heston, findet schließlich heraus, dass »Soylent Green« aus dem Fleisch von Leichnamen hergestellt wird, da Plankton in den Weltmeeren schon lange nicht mehr vorhanden ist. Das düstere Zukunftsszenario aus den Siebzigern könnte im 21. Jahrhundert tatsächlich Realität werden – zumindest wenn es nach den Vorstellungen einiger »progressiver« Wissenschaftler wie Söderlund ginge.

Die sind derzeit zwar noch in der Minderheit. Aber wer weiß, was uns am Ende blühen wird, wenn die Ökoradikalen erst einmal an den Schalthebeln der Macht sitzen!

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Dienstag, 16.03.2021