Tyler Durden
Amerikanischer Lenkwaffenzerstörer trifft vor syrischer Küste ein und wird von russischen Kampfjets »drangsaliert«
Vor dem Hintergrund der eskalierenden Lage in Syrien ist der amerikanische Lenkwaffenzerstörer USS Donald Cook vor syrischen Gewässern in Stellung gegangen. Dabei sei er von niedrig fliegenden russischen Kampfjets »drangsaliert« worden, heißt es in Medienberichten. CNN Turk berichtet, mindestens vier Mal seien Flugzeuge sehr dicht über das Kriegsschiff der Arleigh Burke-Klasse hinweggedonnert.
CNN Turk schreibt: »Angeblich hat ein amerikanischer Zerstörer mit dem Namen Donald Cook den zypriotischen Hafen Larnaca verlassen und vor den Hoheitsgewässern Syriens Stellung bezogen. Angeblich steht der Lenkwaffenzerstörer der Arleigh Burke-Klasse nun 100 Kilometer vor Tartus und ist mit 60 Tomahawk-Raketen bewaffnet.«
Eine Quelle der US-Marine bestätigte gegenüber dem Washington Examiner, dass die Donald Cook in Marsch gesetzt wurde, nachdem das Kriegsschiff kurz zuvor einen Hafen in Zypern angelaufen hatte. Im Pentagon wird unterdessen an Plänen für das weitere Vorgehen gearbeitet.
Der Washington Examiner schreibt:
»Die Militärplaner der USA haben mehr als eine Option erarbeitet, was ein militärisches Vorgehen gegen Syrien anbelangt. Dazu zählt auch ein Angriff wie der im vergangenen Jahr, als von Kriegsschiffen aus 59 Marschflugkörper abgefeuert wurden und auf einem Luftwaffen-Stützpunkt in Homs schwere Schäden anrichteten.
Anonyme Pentagon-Quellen erklärten, die Optionen, die man Präsident Trump nun vorstelle, seien ähnlich denen, die ihm vor einem Jahr vorgelegt wurden. Damals reagierten die USA auf einen Chemiewaffenangriff im nördlichen Syrien, bei dem Hunderte Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, getötet oder verletzt wurden.
Dieses Mal könnte der Präsident allerdings zu einer robusteren Option greifen, hieß es, denn man müsse bedenken, dass Syriens Präsident Baschir al-Assad beim letzten Mal die Botschaft offenbar nicht verstanden habe.«
Überraschend an der aktuellen Situation ist, dass sich laut der Denkfabrik Stratfor vom 5. April keine weiteren größeren Marineeinheiten in der Nähe Syriens befanden, weder amphibische Gruppen noch Flugzeugträger.
Nur wenige Stunden vor der aggressiven Verlegung des Zerstörers griff Israel am frühen Montagmorgen das syrische Flugfeld T-4 an, das auf halbem Weg zwischen Syriens drittgrößter Stadt Homs und dem einst für seine antiken Ruinen berühmten Palmyra liegt. RT berichtet, zwei israelische F-15-Kampfjets hätten vom libanesischen Luftraum aus acht Lenkraketen auf den Flugplatz abgefeuert. Im syrischen Luftraum hätten sich die Flieger dabei zu keinem Augenblick aufgehalten.
Israels Militär beobachtet seit Langem, dass der Stützpunkt T-4 mit Erlaubnis der syrischen Regierung Einheiten des Irans und von al-Quds beherbergt.
Amerikas Verteidigungsminister Jim Mattis erklärte am Montag gegenüber der Presse auf die Frage, wie eine mögliche Antwort aussehen könnte: »Aktuell schließe ich nichts aus.« Mattis äußerte sich auch über eine mögliche Verwicklung Russlands in den Chemiewaffen-Vorfall.
Der Washington Examiner schreibt:
»»Als allererstes müssen wir uns ansehen, warum überhaupt noch immer chemische Waffen zum Einsatz kommen. Dabei trat Russland doch als Gewährträger für das Abkommen zur Vernichtung sämtlicher chemischen Waffen auf«, so Mattis. »In Zusammenarbeit mit unseren Verbündeten und Partnern von der Nato bis Katar und andernorts werden wir uns mit diesem Thema befassen.«
Vergangenes Jahr informierten die USA den Kreml vorab über den geplanten Angriff, damit die Russen dafür sorgen konnten, dass ihre Flugzeuge und ihr in Syrien stationiertes Personal nicht gefährdet würden.
Dieses Mal hat das russische Außenministerium Washington ausdrücklich gewarnt und erklärt, »jedwedes militärisches Eingreifen« in Syrien sei »inakzeptabel« und würde »die schwerwiegendsten Folgen« nach sich ziehen.
Vergangenen April handelten die USA alleine, aber dieses Mal könnte es eine abgestimmte internationale Reaktion geben.«
Auch Großbritannien und Frankreich haben angedeutet, in Syrien möglicherweise eine militärische Aktion durchzuführen. Es solle »keine Straffreiheit für jene geben, die derart barbarische Waffen einsetzen«, sagte der britische Außenminister am Montag nach einem Telefonat mit seinem französischen Amtskollegen.
US-Präsident Trump sagte, er werde sehr rasch – »möglicherweise bis Ende des Tages« – zu einer Entscheidung bezüglich der amerikanischen Reaktion kommen:
»Es geht um die Menschheit. Wir reden über die Menschheit und wir können so etwas nicht zulassen«, sagte Trump.
Russland scheint sich unterdessen auf einen bevorstehenden Angriff unter Führung der USA einzurichten. Unbestätigten Berichten zufolge waren russische Flugzeuge sehr aktiv entlang der syrischen Küste und über dem Stützpunkt Hmeimim. Parallel dazu sollen Militärflugzeuge der syrischen Regierung sehr aktiv über dem Himmel von Homs gewesen sein. »Assad und Russland rechnen sehr stark mit einem Militärschlag.«