Michael Brückner

Angela & Co.: Ein längst gescheitertes »Geschäftsmodell«

Würde ein Unternehmen geführt wie das Kanzleramt, wäre es vermutlich längst insolvenzreif. Denn das Geschäftsmodell ist auf breiter Front gescheitert: Starrsinn statt Perspektiven, Jasager statt kritischer Mitarbeiter – und immer weniger »Kunden« (Wähler).

Es bleibt eine spannende Frage, wann die Nation von der bleiernen Kanzlerschaft von Angela Merkel erlöst wird. In ein paar Wochen? Oder erst am Ende des Jahres? Wird sie uns mit einer weiteren Silvesteransprache beglücken oder gar bis zur nächsten Bundestagswahl »weitermerkeln«? Merkel in der Kanzlerdämmerung mutet an wie ein heruntergewirtschaftetes Unternehmen, dessen starrsinnige Geschäftsführerin nicht begreifen will, dass sie gescheitert ist. Und die in dieser fatalen Haltung auch noch von ihren »leitenden Angestellten« – allesamt unkritische Karrieristen, Pöstchenjäger und Jasager – bekräftigt wird. Stützen statt stürzen, lautet deren Maxime. Wäre das System Merkel eine Firma (nennen wir sie mal Angela & Co.) – man hätte eigentlich längst konstatieren müssen, dass ihr Geschäftsmodell gescheitert ist. Wohin man auch schaut, ist dieses System nicht mehr kredit-, sprich: vertrauenswürdig.

Was aber ist ein Geschäftsmodell und warum wäre das Modell Merkel längst gescheitert? Der aus Österreich stammende US-amerikanische Ökonom und Managementtheoretiker Peter F. Drucker formulierte es sinngemäß einmal so: Ein Geschäftsmodell sollte den Kunden Nutzen stiften und auf ihre Anforderungen und Probleme mit überzeugenden und zeitgemäßen Lösungen antworten. Natürlich muss ein tragfähiges und nachhaltiges Geschäftsmodell darüber hinaus auch Geld verdienen, also Gewinne nach Steuern generieren. Erwirtschaftet ein Geschäftsmodell dauerhaft keine Gewinne (wie viele Start-ups), dann ist es entweder ein schlechtes Geschäftsmodell oder gar keines.

Ein »Loser-Modell«

Zurück zum Geschäftsmodell von Angela & Co. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Entwicklung der »Kundenzahlen« (Wähler) dieses Unternehmens. Bezogen auf die Bundestagswahl 2017 büßte Angela & Co. gegenüber 2013 atemberaubende 8,6 Prozent ein und stürzte von 41,5 auf 32,9 Prozent ab. Mehr noch: Der »Mitgesellschafter« SPD verlor in derselben Periode über 5 Prozent, zusammen also ein Absturz um 13,8 Prozent. Die Resultate eines überzeugenden Geschäftsmodells sehen anders aus. Merkwürdigerweise machte die für dieses Desaster Verantwortliche in der Überzeugung, keine Fehler begangen zu haben, einfach weiter – gemeinsam mit Horst, ihrem Lieblingsfeind, der hin und wieder einmal aufmuckt, am Ende aber noch immer kuschte. Wer in so kurzer Zeit einen so dramatischen Schwund an »Kunden« (also Wählern) hinnehmen muss, sollte sein Geschäftsmodell schleunigst hinterfragen, denn der Vorgang zeugt von einem Vertrauensverlust in erheblichem Umfang.

Zu hinterfragen wäre zunächst einmal die Führungsstruktur in der »Firma Kanzleramt«. Reagieren die dort tätigen Damen und Herren flexibel und innovativ auf neue Herausforderungen des Marktes? Nehmen sie Veränderungen wie ein Seismometer rechtzeitig wahr, und bringen sie die Bereitschaft mit, darauf mit neuen Lösungen und Themen zu antworten? Nichts von alledem. Starrsinnig hält die Chefin an einmal getroffenen Fehlentscheidungen fest (Asylkrise) und erklärt sie sogar für sakrosankt. Niemand ist vor Fehlern gefeit – nicht in der Wirtschaft und nicht in der Politik. Wenn die Betreffenden aber aus Fehlern nicht lernen, sondern diese in geradezu pathologischer Weise noch als »Lebenswerk« zu verklären suchen, dann deutet diese Realitätsverleugnung auf ein baldiges Ende hin.

Aalglatte Karrieristen und treue Vasallen

In weitsichtig geführten Unternehmen sollten sich rechtzeitig leitende Mitarbeiter finden, die den Mut haben, einen durch Rechthaberei und Starrsinn verursachten Ruin zu verhindern. Es braucht, um in die Märchenwelt von Hans-Christian Andersen einzutauchen, gerade in vermeintlich gut geführten Unternehmen Menschen, die dem Chef oder der Chefin sagen, dass er/sie nackt durch die Gegend läuft, wenn er oder sie nur ein imaginäres Gewand trägt.

Wie ist die Firma Angela & Co. in dieser Hinsicht aufgestellt? Jedem Unternehmensberater würden die Haare zu Berge stehen. Die Chefin umgibt sich mit Karrieristen und Postenjägern, die keinen Widerspruch wagen, und rückgratlosen Jasagern, die gegenüber den Medien selbst ein gescheitertes Geschäftsmodell quasi noch als Nonplusultra preisen. Bei Angela & Co. regiert nicht die Exzellenz, sondern die karrieregeile Dekadenz. Wie steht es mit den Perspektiven und Visionen in diesem Unternehmen? Können von ihnen wenigstens belebende Impulse ausgehen? Ebenfalls Fehlanzeige. Die Maxime lautet stattdessen: Dranbleiben, um jeden Preis.

Und mit dem Geldverdienen, das laut Peter F. Drucker einen wichtigen Erfolgsfaktor eines tragfähigen Geschäftsmodells ausmacht, ist es bei Angela & Co. auch so eine Sache: Da wurden mit unglaublichen Milliardensummen Staaten und Banken gerettet, da werden Millionen von Migranten alimentiert, gleichzeitig werden die Bürger schamlos mit Steuern abgezockt, die es eigentlich gar nicht mehr geben dürfte (»Soli«). Und weil das Geld in andere Kanäle und »schwarze Löcher« (wie der ehemalige griechische Finanzminister Varoufakis sagt) geflossen ist, bleiben im Reich von Angela & Co. wichtige Investitionen in die Infrastruktur und die Pflege einfach aus. Jeder fragt sich: Wie konnte die eigentlich insolvenzreife Firma Angela & Co. so lange überleben? Und genau in diesem Punkt zeigt sich die Stärke der Chefin. Sie pflegt einen geradezu virtuosen Führungsstil. Manche nennen ihn »Management by Submarine«.

Das Merkel-Modell

Er ist ebenso einfach wie wirkungsvoll und besteht im Grunde nur aus vier Phasen. Phase 1: Sofort abtauchen, wenn es Probleme gibt. Phase 2: Sobald die mediale Empörungswelle vorüber ist, langsam wieder auftauchen und feststellen, in welche Richtung sich der Mainstream bewegt. Phase 3: Sich skrupellos und frech an die Spitze dieser Bewegung setzen. Phase 4: Einen Sündenbock ausmachen und in die Wüste schicken. Der muss natürlich absolut loyal sein und die Rolle des Sündenbocks überzeugend spielen, was ihm umso leichter fallen dürfte, wenn ihm bei Angela & Co. nach einer gewissen Schamfrist ein neuer lukrativer Job angeboten wird.

Firmen, die wie Angela & Co. geführt werden, nennt man übrigens, aus gutem Grund, gemeinhin Zombie-Unternehmen.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Kopp Exklusiv.
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