Kim Blatter
Auf Politik folgt Propaganda: Clintons planen feministische Filmproduktion
Hillary Clinton und ihre Tochter Chelsey Clinton planen, eine Filmproduktionsfirma zu gründen, die sich auf Geschichten von und für Frauen konzentriert. Es sollen Film- und TV-Projekte umgesetzt werden, die »die Kultur und die Gesellschaft« beeinflussen.
Im März 2019 hatte Hillary Clinton bereits bekannt gegeben, dass sie 2020 nicht mehr für die Präsidentschaftswahlen kandidieren würde. Zusammen mit ihrer Tochter plant sie stattdessen die Umsetzung einiger TV- und Filmprojekte, die sich auf Frauenfragen konzentrieren sollen.
Bloomberg berichtete, dass die Clintons bereits mehrere Studios kontaktiert und über die Finanzierung von Programmen gesprochen hätten.
Angesichts der TV-Kampagne, die Hillary Clinton im Sommer letzten Jahres in Zusammenarbeit mit Steven Spielberg produzierte, wird der neue Kurs der Ex-Präsidentschaftskandidatin bereits deutlich. Die Fernsehsendung The Woman’s Hour ist eine Adaption des gleichnamigen Buches The Woman’s Hour: The Great Fight to Win the Vote von Elaine Weiss.
Das Buch handelt von Aktivisten, die dafür gekämpft haben, Frauen das Wahlrecht zu verschaffen. Clinton sagte dazu: »Das Herzstück der Demokratie ist die Wahlurne, und Elaine Weiss’ unvergessliches Buch erzählt die Geschichte der Aktivistinnen, die – angesichts der gewaltigen wirtschaftlichen, rassischen und politischen Opposition – für das Wahlrecht der amerikanischen Frauen gekämpft und gewonnen haben.«
The Woman’s Hour sei in diesen gefährlichen Zeiten eine Inspiration für alle, ob jung, alt, männlich oder weiblich. Der Triumph jener amerikanischen Frauen sei unser Vermächtnis, um zu schützen und nachzuahmen, so Clinton.
Auch Produzent Jeffrey Katzenberg und Regisseur J. J. Abrams haben Hillary Clinton in der Vergangenheit mit Spenden unterstützt. Eine Quelle sagte dem Online-Portal Deadline Hollywood: »Hillary ist hier immer noch sehr beliebt, und es gab Gespräche mit mehreren Studios über die gemeinsame Arbeit an Projekten.«
Dass die geplanten Produktionen der Clintons feministisch-propagandistische Züge besitzen könnten, lässt ein Bericht von Bloomberg erahnen, in dem es heißt, die Familie wolle »mit Film und Fernsehen Kultur und Gesellschaft beeinflussen, jetzt, da Hillary Clinton aus der Politik ausgetreten ist«.
Mit ihrem Vorhaben, nach der Politik und mit der Politik ins Filmgeschäft einzusteigen, ist Hillary Clinton nicht die Einzige. Auch die Obamas haben bereits eine Produktionsfirma gegründet.
Higher Ground Productions, so der Name der Produktionsfirma des Ex-Präsidenten Barack Obama und seiner Frau Michelle, konzentriere sich auf Shows über Modethemen und Bundesbürokratie, so berichtet Dailymail. Auch mit Netflix bestehe bereits seit einem Jahr ein Vertrag.
Die Clintons stellen neben den Obamas ein weiteres Beispiel dafür dar, dass es zwischen den großen Film- und Fernsehproduktionen Hollywoods und der aktuellen politischen Debatte eine sichtbare Verbindung gibt. Von der Politik zum Film – vom Film zur Politik – nach Arnold Schwarzenegger und Ronald Reagan, Clint Eastwood und Co. wissen wir, dass die Kombination erfolgsversprechend sein kann.
Doch wenn Film und Fernsehen lediglich dazu dienen sollen, Kultur und Gesellschaft nach Clintons Manier in irgendeiner Form zu »beeinflussen«, entpuppt sich auch Hollywood bald als reine Propagandamaschine.
Und falls demnächst ein Blockbuster zum Thema Emanzipation und Frauenrechte in die Kinos kommen sollte, wissen wir, wer seine Finger mit im Spiel hatte – und nein, es ist ausnahmsweise nicht Alice Schwarzer.
Freitag, 31.05.2019