Torsten Groß
»Bretonische Variante«: Neue Corona-Mutation lässt sich mit PCR-Test nicht nachweisen
Corona und kein Ende: Medienberichten zufolge ist in Frankreich eine neue Unterart des Sars-Cov-II-Virus entdeckt worden, die Ende Februar zuerst in einem Krankenhaus in Lannion (Region Côtes-d’Armor) in der Bretagne nachgewiesen wurde. Diese wird deshalb als »bretonische Variante« bezeichnet. Von den 79 Covid-19-Patienten, die man in dem Hospital behandelte, hatten sich acht mit der Mutante infiziert. Ersten medizinischen Erkenntnissen zufolge, die jetzt von der französischen Generaldirektion für Gesundheit (DGS) in Fachkreisen publik gemacht worden sind, ist die Mutation »weder ansteckender noch für einen schwereren Krankheitsverlauf verantwortlich als das historische Virus«.
Doch die »bretonische Variante« weist eine Besonderheit auf, die fatale Konsequenzen für die Bemühungen um eine Eindämmung der Pandemie haben könnte: Sie lässt sich auch durch den bislang als sehr zuverlässig geltenden PCR-Test nicht nachweisen. Die Gesundheitsbehörden hatten eine »wiederholte Diskordanz« zwischen den klinischen Symptomen für die Lungenkrankheit Covid-19 und den »negativen Ergebnissen der nasopharyngealen Tests« festgestellt, weshalb man molekulare Untersuchungen am Pasteur-Institut in Paris veranlasste. Sie bestätigten den Verdacht, dass der PCR-Test bei Menschen, die sich mit der neuen Virusmutante angesteckt haben, negativ ausfällt. Eine Infektion bleibt also unentdeckt. Das gilt erst recht für Antigen-Schnelltests und Selbsttests, denen auch in Deutschland eine zentrale Rolle bei der schrittweisen Öffnung der Wirtschaft und dem Ende der Kontaktbeschränkungen zugedacht ist.
Sollte sich die »bretonische Variante« ähnlich rasch in Europa ausbreiten, wie zuvor die britische und die südafrikanische Mutation, dann dürfte sie schon bald in Deutschland ankommen. Ist es bis dahin nicht gelungen, ein zuverlässiges und massentaugliches Verfahren zu entwickeln, um auch diese Mutante bei infizierten und damit ansteckenden Menschen nachweisen zu können, wäre die nationale Teststrategie der Bundesregierung schlussendlich vollends gescheitert.
In der Logik der politischen Entscheidungsträger müsste der Lockdown weitergehen – mit den bekannten katastrophalen Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft!
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Dienstag, 16.03.2021