Greg Hunter
Charles Nenner: Fällt die Deutsche Bank unter 6,40 Dollar, steckt die Welt in Schwierigkeiten
Wenn es so etwas wie ein Frühwarnsystem für das globale Finanzsystem gibt, dann ist das die Aktie der Deutschen Bank (DB), sagt der Finanz- und Geopolitikexperte Charles Nenner. Zum Ende des vergangenen Jahrs hin warnte Nenner, wenn die DB-Aktie unter 8 Dollar falle, »sollte Sie das beunruhigen«. Vor Kurzem fiel der Titel unter die 7-Dollar-Marke und liegt derzeit auf einem Tiefststand von nur noch 6,76 Dollar.
»Ich denke, die Aktie kann sich bis Ende Juli halten, dann fällt sie möglicherweise auf 6,50 Dollar«, warnte Nenner. »Bricht sie auf unter 6,40 Dollar ein, geht die Deutsche Bank möglicherweise pleite. Die Situation ist also sehr ernst … Ich glaube, alle Märkte können in ein paar Tagen bis Ende Juli einen Sprung nach oben machen. Deshalb schätze ich, dass sich die DB halten kann, aber wenn sie unter 6,40 Dollar fällt, steckt die Welt in Schwierigkeiten.«
Das ist keine übertriebene Schwarzmalerei. Sogar der Internationale Währungsfonds bezeichnete die Deutsche Bank 2016 als »systemisch gefährlichste Bank der Welt«. Fällt die Deutsche Bank tatsächlich unter 6,40 Dollar, was passiert dann? Kommt es dann rund um die Welt zu einer Kettenreaktion der Pleiten? »Die Situation ist sehr gefährlich«, sagt Nenner. »Ich glaube nicht, dass DB ein Einzelfall ist, die wurden halt nur erwischt. Ich denke, wenn man sich die Bilanzen anderer Banken sehr genau ansieht, vor allem aus Europa und Italien, wird man dort eine ganze Reihe beunruhigender Signale finden. Ich denke nicht, dass es nur die Deutsche Bank ist. Es ist viel mehr … Wenn sie unter 6,40 Dollar fällt, ist das negative Kursziel Null. Wenn sich jeder meine Analyse ansieht und der Kurs unter 6,40 Dollar fällt, werden alle in Richtung Ausgang stürzen.«
Sollte die Deutsche Bank mit ihrem gewaltigen Derivatebestand untergehen, würden andere Banken in dieselbe Lage geraten. Nenner sagt: »Wenn die Deutsche Bank ihre Derivatepositionen auflösen muss, wer kann dann schon sagen, welche Bank wie viel verlieren wird? Das wird ein großes Problem sein.«
Zum Thema Zinsen erklärte Nenner: »Zum Ende des Sommers hin – oder sagen wir Ende Juli – werden wir eine langfristige, einige Jahre andauernde Anhebung der Zinsen beobachten.«
Was Gold angeht, sagte Nenner: »Viele Leute wissen nicht, dass viele Bullenmärkte in Gold in einer deflationären Phase stecken. Wir stehen vor einem langfristigen Bullenmarkt, der einige Jahre anhalten wird, möglicherweise bis 2024. Wir sind am Feinjustieren, werden aber zum Hochsommer hin bei den Anleihen short gehen und long beim Gold. Ich glaube nicht, dass sich die Schwächephase der Aktien wie üblich über die Zeitspanne September, Oktober und November erstrecken wird. Ich glaube, bereits nach dem Juli wird es allmählich kriseln.«
2022 wird der Aktienmarkt seinen Tiefstand erreichen, sagt Nenner voraus. Der Weg dorthin werde zyklengemäß vor allem von Abschwüngen geprägt sein.
»Gold und Silber werden anziehen«, sagte Nenner abschließend. »Es ist noch früh und es ist besser, früh einzusteigen und nicht erst, wenn alles explodiert. Jeder weiß, dass man jetzt in Gold investieren sollte. Es ist immer der clevere Investor, der Gold und Goldaktien kauft. Der Preis wird noch deutlich ansteigen. Vergessen Sie nicht: Mein oberes Kursziel liegt bei 2.500 Dollar. Aktuell sind es 1270 Dollar, und 2500 Dollar ist bei Gold ein beträchtlicher Sprung.«
Quelle: USAWatchdog
Dienstag, 11.06.2019