Max Lindauer
GroKo im Krisenmodus: Das kann doch unsere »Mutti« nicht erschüttern
Ihre Lakaien in Politik und Medien nennen sie bisweilen noch »Mutti«. Für manche ist Angela Merkel inzwischen aber nur noch »die Kralle«. Eine Kanzlerin, die nicht mehr die Realitäten wahrnimmt und sich an der Macht festkrallt. Wie lange soll das noch weitergehen?
Auf ihre eigene Bundestagsfraktion kann sich Angela Merkel offenkundig nicht mehr verlassen, wohl aber auf ihre Claqueure in den Mainstream-Medien. Kaum war »Muttis« Liebling als Fraktionschef gegen ihren ausdrücklichen Willen abgewählt worden, da eilte ihr die treu ergebene Medien-Ambulanz zu Hilfe.
Die krisenerprobte Kanzlerin werde auch diesen Sturm überstehen und bis zur nächsten Krise in gewohnter Weise »weitermerkeln«. Gut möglich, dass diese Strategie noch ein paar Wochen oder Monate funktioniert, denn die Kohäsionskraft ist noch intakt. Sie ist intakt, weil Merkel ihrem Machterhalt alles andere unterordnet – letztlich auch das eigene Ansehen. Und die GroKo-Protagonisten werden alles tun, um Neuwahlen zu vermeiden.
Von einer Krise in die nächste
Sie wissen, dass die Resultate dann wohl noch katastrophaler ausfielen als bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr. Außerdem fürchten sie – wohl nicht ganz zu Unrecht –, dass die AfD von dem GroKo-Gewürge der vergangenen Monate profitieren könnte. Und so dürfte diese Regierung weiterhin von einer Krise in die nächste, von einer Schlappe in die andere, von einem Fettnapf in den nächsten taumeln. Die nächsten Blamagen sind schon programmiert: die Landtagswahlen in Bayern und Hessen. Aktuell krebst die CSU in den Umfragen zwischen 36 und 37 Prozent herum. Nur zur Information für unsere jüngeren Leser: Unter dem früheren Ministerpräsidenten Alfons Goppel erzielte die CSU im Oktober 1974 sage und schreibe 62,1 Prozent. Edmund Stoiber erreichte im Oktober 2003 fast 61 Prozent der Wählerstimmen. Nun wird es mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit nicht einmal zu einer großen Koalition im Freistaat reichen.
Loyal oder nur servil?
Danach wird sich die GroKo in Berlin bis zum nächsten Desaster in Hessen schleppen. Und die Mainstream-Medien dürften die abgewirtschaftete Kanzlerin weiter mit dem dümmlichen Argument stützen, es gebe eben keine Alternative. »Mutti« ist alternativlos. Wenn aber die überraschende Wahl von Ralph Brinkhaus zum neuen Fraktionsvorsitzenden der Union im Bundestag eines gezeigt hat, dann dies: Es gibt immer Alternativen. Und vielleicht trauen sich nun manche nach vorn, die bislang aus Angst um ihre Jobs Merkel und ihren Vasallen zu Füßen lagen. In der Union haben in den vergangenen Jahren allzu viele Loyalität mit Servilität verwechselt.
Doch vorerst steuert Deutschland mit einer angeschlagenen Regierung, mit einer Kanzlerin, die nur sich und ihre Macht kennt, einem Innenminister, der nur noch als Lachnummer durchgeht, und einer SPD-Vorsitzenden, die weder ihr Studium nach 20 Semestern beendet noch jemals ihr Geld außerhalb der Politik verdient hat, in die nächste Krise. Bisher hat nicht zuletzt die vergleichsweise gute Wirtschaftslage in Deutschland dafür gesorgt, dass die Mehrheit der Bürger den unglaublichen Berliner Dilettanten-Stadl stoisch ertragen hat.
Dieser Beitrag erschien zuerst bei Kopp Exklusiv.
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