Helmut Roewer

I can’t breathe – Ich kriege keine Luft mehr

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Seit Wochen unterhält uns der Mainstream mit dem Drama eines Schwarzen namens George Floyd, der am 25. Mai 2020 während seiner polizeilichen Festnahme ums Leben gekommen ist. Das Ereignis wurde zum Ausgangspunkt für landesweite schwerwiegende Randale in den USA, die schließlich auch nach Europa, nach Deutschland, nach Stuttgart hinüberschwappte.

Der vom Scheitel bis zur Sohle zugedröhnte George Floyd stirbt während eines polizeilichen Zugriffs höchstwahrscheinlich an einer Herzattacke

Wer Zweifel am Ablauf des Geschehens äußerte, wurde unverzüglich in die Rassisten-Kiste gesteckt. In den folgenden Bemerkungen werde ich mich auf den Ablauf vor Ort konzentrieren, wie er sich aus einer schriftlichen Protokollierung der elektronischen Aufzeichnung durch die Body Cam eines der beteiligten Polizisten ergibt. Die Niederschrift wurde am 7. Juli 2020 um 11 Uhr Ortszeit durch die Staatsanwaltschaft im Verfahren gegen Alexander Kueng  – das ist der beteiligte Polizist mit der Body Cam – wegen des Tötungsdelikts zum Nachteil von George Floyd zu den Akten gegeben.

Die Lektüre ermöglicht zum ersten Mal einen einigermaßen objektiven Einblick in den Vorgang. Ich fasse die Dinge zu einem leicht lesbaren Text zusammen. Wer’s nicht glauben mag, sollte sich der Mühe unterziehen, das 25-Seiten lange Transskript zu lesen und zu verstehen.

Quelle: Bezirksgericht des Staates Minnesota: Transskript hergestellt am 15. Juni 2020, zu den Akten gegeben am 7. Juli 2020, 11 Uhr, Aktenzeichen 27-CR-20-12951 (27-CR-20-12951  This transcript was exported on Jun  15.,  Filed in District Court State of Minnesota 7/7/2020 11:00 AM). Abrufbar unter: https://www.startribune.com/read-the-transcript-of-thomas-lane-s-body-camera-footage/571678791/

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Schwankender Riese: Festnahme von George Floyd durch den farbigen Officer Alexander Kueng am 25. Mai 2020, vermutlich unmittelbar nach dem Anlegen der Handschellen (Bildnachweis: Polizeifoto).

1. Die Polizeibeamten werden telefonisch zu einem Geschäft gerufen, in dem nach Auskunft des Ladenbesitzers ein Mann mit Falschgeld zu bezahlen versucht hatte. Sie werden durch den Besitzer auf den potentiellen Täter hingewiesen, der vor dem Laden am Steuer eines blauen Mercedes sitzt.

2. Sie stellen den Mann in dem Auto zur Rede und konfrontieren ihn mit dem Vorwurf. Seine Reaktion ist unklar. Sie sagten ihm, er solle während des Gesprächs seine Hände am Lenkrad lassen, und fragen ihn nach Waffen. Dann fordern sie ihn auf, aus dem Auto auszusteigen. In das Gespräch greift vielfach eine Frau namens Hill ein (vermutlich auch im Wagen sitzend), die mitteilt, dass es sich um George Floyd handele, dass sie nicht wisse, wie man das schreibe, und dass es ein guter Junge sei. Sie äußert sich unklar hinsichtlich einer Person namens Adams, die man zugunsten von Floyd befragen solle. Die Polizisten gehen nicht weiter darauf ein.

3. Floyd äußert sich während der Festnahmehandlung wirr. Er behauptet u.a., dass er – wie ich es deute – gerade erst etwas in seinem After transportiert habe. Sein Verhalten veranlasst zu Rückfragen, ob er betrunken oder auf einem Rauschgifttrip sei. Er bringt mehrfach zum Ausdruck, dass er Furcht habe, von den Polizisten erschossen zu werden, und begründet so, dass er den Polizeibeamten nicht den Rücken zuwenden wolle. Die Polizisten sagen, dass sie das nicht vorhätten. Die Begleiterin erläutert, dass man für Floyds Furcht Verständnis haben müsse, da er kürzlich erst angeschossen worden sei.

4. Nunmehr muss eine Durchsuchung von Floyd stattgefunden haben, denn einer der Polizeibeamten äußert, dass Floyd Spritzen bei sich gehabt habe.

5. Die folgenden Minuten geht es darum, dass Floyd sich weigert, in das Polizeiauto einzusteigen, weil er an Klaustrophobie – das Wort nennt er mehrfach ausdrücklich – leide und keine Luft mehr kriege. Dann sagt er, das liege daran, dass er an Covid erkrankt sei. Etwas später sagt er, er habe keine Lust, erneut an Covid zu erkranken. Die Polizeibeamten versichern ihm, dass sie das Seitenfenster während der Fahrt öffnen würden.

6. Es folgt eine chaotische Szene, als er offenbar genötigt wird, in das Polizeiauto einzusteigen, aus dem er vermutlich wieder aussteigt. Ob ihm das erlaubt wurde, ist unklar. Er behauptet nunmehr erneut, keine Luft mehr zu kriegen und bittet darum, auf die Erde gelegt zu werden bzw. sich auf die Erde legen zu dürfen. Das geschieht offenbar. Ob hierbei Gewalt angewendet wurde, ergibt sich aus der Mitschrift nicht.

7. Während des weiteren Geschehens äußert Floyd vielfach, dass er keine Luft bekomme und dabei sei zu sterben. Die Äußerungen sind wirr (er ruft nach seiner Mutter und erklärt kurz drauf, dass diese gestorben sei). Vieles ist schwer zu deuten, weil häufig durcheinandergeredet wird. Es haben sich offenbar eine Reihe von Umstehenden in die Szene eingemischt.

8. Die Polizisten versuchen, Floyd zu erklären, warum sie ihn festgenommen haben und reden auf ihn ein, er solle nicht reden und nicht schreien, sondern atmen und ruhig liegen bleiben, da er vermutlich eine Herzattacke habe. Sie verständigen die Ambulanz.

9. Mittlerweile mischen sich immer mehr Unbeteiligte in die Szenerie ein – ich schätze aus der Personennummerierung eine Zahl von etwa einem Dutzend. Die Auffassungen der verschiedenen zu hörenden Stimmen gehen auseinander, ob Floyd noch am Leben ist. Sie geben Ratschläge, wie mit ihm zu verfahren sei.

10. Ab einem bestimmten Zeitpunkt werden Wiederbelebungsversuche an Floyd vorgenommen, an denen die Polizisten offenbar beteiligt sind. Der Polizist mit der Body Cam fragt die Rettungskräfte, ob sie seine Hilfe noch brauchen. Sie verneinen das.

11. Die Polizisten fordern wegen der sich bildenden Menschenmenge Verstärkung an. Sie werden nach Abtransport von Floyd noch an Ort und Stelle – vermutlich durch eintreffende Vorgesetzte – zum Geschehen befragt. Sie äußern, dass es nicht zu einem intensiven Kampf mit Floyd gekommen sei.

Eine erste Analyse des Mitschnitts erlaubt kein Urteil, dass es sich hier um einen willkürlichen Polizeieinsatz handeln könnte. Nichts deutet darauf hin, dass rassistische Motive eine Rolle gespielt haben, wobei erwähnt werden sollte, dass einer der eingreifenden Polizisten ein Farbiger ist. Mir ist aufgefallen, wie distanziert die Polizisten sich verhalten haben angesichts der rüden Sprache, in der sie von Beteiligten und Umstehenden angegangen wurden.

Ich finde es befremdend, dass die Öffentlichkeit erst jetzt über amtliche Unterlagen des Geschehens informiert wird. Ein Vergleich mit dem sehr kurz nach den Ereignissen greifbaren Obduktionsbericht legt die Vermutung nahe, dass es sich bei Floyd – polizei-statistisch gesehen und damit übereinstimmend in Wirklichkeit – um einen Drogentoten handelt.

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Sonntag, 19.07.2020