Torsten Groß

One-World-Ideologie: Selbsternannte Eliten wollen den »Great Reset«

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UNO-Generalsekretär António Guterres hat sich im Kontext der Coronakrise für eine Neugestaltung der globalen Ordnung ausgesprochen. »Die Nationen, die sich vor mehr als sieben Jahrzehnten durchsetzten, haben sich geweigert, über die Reformen nachzudenken, die zur Änderung der Machtverhältnisse in internationalen Institutionen erforderlich sind«, äußerte der Sozialist Guterres am Wochenende in einer Videoansprache. Der Portugiese will ein Globales Abkommen mit dem Ziel, die Vorherrschaft der Großmächte in der Weltpolitik zu brechen sowie Macht, Reichtum und Chancen gerechter zwischen den Staaten zu verteilen.

Guterres kritisiert, dass die Regierungen der heute in den internationalen Beziehungen dominierenden Staaten oftmals nicht in der Lage seien, zur Bewältigung der größten Herausforderungen und Konflikte gemeinsame Lösungen zu finden. Als Beispiel nannte der UNO-Generalsekretär die Stimmengewichtung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, in dem sich die Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich – die Siegernationen des Zweiten Weltkriegs – bei Entscheidungen in vielen wichtigen Fragen wie etwa dem Syrien-Konflikt gegenseitig blockierten. »Ungleichheit beginnt ganz oben: in globalen Institutionen. Die Bekämpfung der Ungleichheit beginnt mit der Reform«, so Guterres.

955200_orzechowski_globales_chaos_neue_weltordnungDie Welt stehe vor dem Abgrund, warnt der UNO-Chef in alarmistischer Manier, was durch die Corona-Pandemie offensichtlich geworden sei. Es habe sich als eine Lüge erwiesen, dass die »entfesselten Märkte« eine ausreichende Gesundheitsversorgung für alle Menschen sicherstellen könnten. Eine Täuschung sei es auch zu glauben, die Welt habe den Rassismus überwunden. Statt eines gemeinsamen Vorgehens der internationalen Staatengemeinschaft zur Bekämpfung der Seuche sei die Kluft zwischen den Nationen noch größer geworden.

»Denn während wir alle auf demselben Meer schwimmen, ist klar, dass sich einige in Superjachten befinden, während andere sich an treibende Trümmer klammern.«

Für die aus seiner Sicht fortbestehende Ungleichheit in der Welt macht der portugiesische Sozialist zwei Hauptursachen aus: Die Kolonisation und die Dominanz von Männern in der Gesellschaft. Aktuelle Entwicklungen wie Populismus, Nationalismus, Extremismus und Rassismus würden die Unterschiede zwischen Nationen, Ethnien und Religionen weiter vertiefen. Doch davon hätten die Menschen genug, was die Anti-Rassismus-Bewegung zeige, die in Reaktion auf den Tod des Schwarzen George Floyd in den USA entstanden sei und sich weltweit ausgebreitet habe.

Guterres hat in seiner Botschaft vom Wochenende auch deutlich gemacht, wie er sich die Welt von morgen vorstellt: »Ein neues Modell für globale Regierungsführung muss auf einer vollständigen, integrativen und gleichberechtigten Beteiligung an globalen Institutionen beruhen.« Und das bedeutet für den UNO-Chef vor allem, dass die Entwicklungsländer mehr Einfluss in internationalen Entscheidungsprozessen bekommen müssen. Außerdem sei es erforderlich, mehr Frauen in Führungspositionen zu bringen, um mehr Geschlechtergerechtigkeit zu schaffen.

Dass der UNO-Generalsekretär eine stärkere Rolle der Dritten Welt fordert, ist nicht überraschend, schließlich sind etwa zwei Drittel der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen Entwicklungs- und Schwellenländer. Doch Guterres hat mehr im Sinn. Er träumt von einer neuen, »globalen Regierungsführung«, was wohl eine Weltregierung unter Ägide der UNO meint, die »Gerechtigkeit« – prich Gleichmacherei und materielle Umverteilung – im globalen Maßstab durchsetzen soll. Die Corona-Pandemie und die von den Medien befeuerten Anti-Rassismus-Proteste sollen als Vehikel dienen, um die vom linken Establishment gewollte neue Weltordnung Wirklichkeit werden zu lassen. Das Narrativ vom menschengemachten Klimawandel, das in den letzten Monaten vom SARS-Virus aus den Schlagzeilen der Presse verdrängt worden ist, aktuell aber »wiederbelebt« wird, soll als ein weiterer Katalysator der Entwicklung dienen.

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In dasselbe Horn wie der Linke Guterres blasen auch neoliberale Globalisierungsideologen wie der Gründer des jährlich in Davos tagenden World Economic Forums (WEF), Klaus Schwab, der dieser Tage zusammen mit dem französischen Wirtschaftswissenschaftler Thierry Malleret das Buch COVID-19: The Great Reset veröffentlicht hat. Die Autoren vertreten die These, dass die Welt historisch an einer Weggabelung stehe, was der Menschheit eine große Chance eröffne. »Einer der Wege führt uns in eine bessere Welt: integrativer, gleicher und respektvoller gegenüber der Natur. Der andere Weg wird uns in eine Welt führen, die derjenigen ähnelt, die hinter uns liegt – nur schlechter und ständig von überschattet von unangenehmen Überraschungen. Wir müssen sicherstellen, dass wir den richtigen Weg nehmen.« Die Corona-Pandemie und die sozialen Unruhen ausgelöst durch die »Ermordung« von Floyd spiegelten die »dringende Notwendigkeit« wider, einen »Great Reset« der bestehenden Weltwirtschaftsordnung hin zu einem »Kapitalismus 2.0« durchzuführen. Die Globalisierung der letzten Jahrzehnte habe zu wenig Rücksicht auf soziale Faktoren und die Umwelt genommen. Das rasante Tempo der Veränderungen habe die Menschen überfordert und das Wiedererstarken von Nationalismus und Populismus als Gegenbewegung zur Globalisierung begünstigt. Denn das Mantra der »großen Öffnung« sei vor allem ein »elitäres Projekt« gewesen.

Das heißt freilich nicht, dass die Globalisierung, also die zunehmende weltweite Verflechtung von Wirtschaft, Politik und Kultur einhergehend mit einer Zentralisierung der Entscheidungsgewalt zu Lasten der unteren Ebenen und damit der Bürger gestoppt werden soll. Man will sie vielmehr »humaner« und »ökologischer« gestalten, um linke Kritiker ins Boot zu holen und mit vereinten Kräften den Prozess der Renationalisierung, der sich in den letzten Jahren immer stärker Bahn gebrochen und mit der Präsidentschaft von Donald Trump in den USA seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hat, aufzuhalten und umzukehren. Am Ende der Entwicklung könnte – angelehnt an das »Modell« China – eine Art öko-sozialistische Marktwirtschaft stehen, beaufsichtigt oder gar gelenkt von einer zentralen, supranationalen Institution etwa auf Ebene der UNO.

Im Windschatten der Corona-Pandemie soll also eine unheilvolle Allianz aus Kapitalisten und Sozialisten geschmiedet werden, die das langfristige Ziel verfolgt, die Souveränität der Nationalstaaten und damit die Freiheit der Völker zu schleifen und an ihre Stelle einen totalitären Weltstaat zu setzen. Die durch den Lockdown herbeigeführte globale Rezession, die Klimahysterie und die Destabilisierung der Sicherheitslage durch die teilweise gewaltsamen, gegen die Polizei gerichteten Antirassismus-Proteste bilden den idealen Nährboden für die Realisierung dieses teuflischen Plans.

Dieser Plan wird von weiten Teilen der Eliten hinter den Kulissen schon seit langem gehegt. Sie sehen nun ihre Stunde gekommen.

Auf dem nächsten Weltwirtschaftsforum in Davos, das im Januar 2021 stattfinden wird, wollen die einflussreichsten Führer aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft sowie Medienvertreter erörtern, wie der Great Reset, der Große Neustart der Welt, konkret aussehen soll. Das Treffen ist als ein Zwillingsgipfel konzipiert: Neben dem Honoratiorenmeeting in Davos sollen an rund 400 Orten auf der Welt sogenannte Hubs eingerichtet werden, um Tausenden von jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, mit den in der Schweiz versammelten Entscheidungsträgern virtuell zu diskutieren. Man kann sich unschwer ausmalen, welche Jugendlichen bei dieser Debatte zu Wort kommen werden, nämlich Greta und Co., linke Aktivisten also, vorzugsweise aus dem Dunstkreis der Grünen. Denn es handelt sich nicht um eine ergebnisoffene Debatte.

Die Ziele sind durch die Initiatoren der Veranstaltung bis hin zu UNO-Generalsekretär Guterres längst vorgegeben.

Welche Ergebnisse das Weltwirtschaftsforum zeitigen wird und welche Konsequenzen daraus für die politische Praxis erwachsen, wird entscheidend vom Ausgang der US-Präsidentschaftswahl im November abhängen.

Sollte Donald Trump mit seiner »America-First-Doktrin« im November wiedergewählt werden, dürften die Vereinigten Staaten an ihrer isolationistischen, auf eine Stärkung der nationalen Souveränität ausgerichteten Politik festhalten, die sich gegen den Globalismus wendet und multilateralen Institutionen skeptisch bis ablehnend gegenübersteht. Ohne die USA werden die One-World-Ideologen ihre ambitionierte Zukunftsvision nicht realisieren können.

Nun wird klar, warum die Eliten nicht nur in den Vereinigten Staaten eine zweite Amtszeit von Trump unbedingt verhindern wollen und die Mainstream-Medien keine Gelegenheit auslassen, um das öffentliche Ansehen des amtierenden Präsidenten durch eine manipulative Berichterstattung zu beschädigen.

Der Ausgang der Wahl im November wird die künftige Entwicklung der Welt entscheidend beeinflussen!

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Dienstag, 21.07.2020