Stefan Schubert

Politische Risikoanalyse rechnet mit Unruhen in mehr als 30 Ländern

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Die Zwangsmaßnahmen der Corona-Krise sowie deren erhebliche finanzielle und existenzielle Auswirkungen werden zivile Unruhen vorantreiben. Bis Ende 2022 geht das auf Risikoanalysen spezialisierte Forschungsunternehmen Verisk Maplecroft davon aus, dass sich die Proteste in 75 Ländern verstärken werden. In mehr als 30 Ländern rechnen die Risikospezialisten mit Unruhen. Die gefährdetsten Gebiete und die stärkste Eskalation erwarten die Experten in Amerika und Europa.

Wenn man in Deutschland vor den Gefahren von landesweiten bürgerkriegsähnlichen Ausschreitungen warnt, dann sind die Haltungsjournalisten umgehend zur Stelle und starten eine Diffamierungskampagne: Alarmist, Populist und neuerdings natürlich Verschwörungstheoretiker – dies alles hagelt sogleich auf den Überbringer der schlechten Nachricht ein. All jenen Realitätsleugnern sei dringend der Fachbeitrag der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) angeraten. Die ersten Zeilen im Fachmagazin Global Risk Dialogue lauten:

»Demonstrationen gegen die Corona-Schutzbestimmungen in Deutschland und Europa, ›Black Lives Matter‹-Proteste in den USA oder Brandanschläge auf Mobilfunktürme in Großbritannien: Betriebsstörungen, Beschädigungen und Umsatzeinbußen durch Krawalle, Proteste, Vandalismus oder andere Formen von zivilen Unruhen gehören heute zu den wichtigsten politischen Risiken für Unternehmen. Die anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie werden solche Aktivitäten wahrscheinlich weiter vorantreiben […].«

»Leider wird sich das Risiko von Unruhen und Gewalt aufgrund von Covid-19 wahrscheinlich verschärfen«, vermutet Björn Reusswig. »Die Maßnahmen, die die Regierungen zur Bekämpfung des Coronavirus ergriffen haben, hatten erhebliche sozioökonomische Auswirkungen, und die Frustration wächst in großen Teilen der Bevölkerung.«

Wie immer man die prognostizierten Unruhen auch nennen mag, nach der Lektüre der Risikoanalyse des Allianz-Versicherungskonzerns gelangt man zu der Erkenntnis, dass ein Bürgerkrieg 2021 kein abwegiges Szenario mehr ist. Und wenn man sich die Bilder des Wasserwerfer-Einsatzes gegen friedliche Demonstranten am Reichstag und die vielen vollkommen unverhältnismäßigen Polizeieinsätze gegen Anti-Lockdown-Demonstranten in Erinnerung ruft, dann sieht man, wie schnell ein Protest eskalieren kann. Gerade dann, wenn die herrschende Regierung versucht, jegliche kritische Bewegung schon im Keim zu ersticken und dafür Polizeihundertschaften in Marsch setzt.

Allianz vertreibt Anti-Bürgerkriegs-Versicherung

Wie angespannt die Lage mittlerweile auch in Deutschland ist, verdeutlicht ein besonderes Geschäftsmodell der Allianz-Versicherung. Diese Sparte nennt sich: »Deckung für Risiken durch Terror und politische Gewalt«.

Dort können sich solvente Kunden, Konzerne und Unternehmer gegen den finanziellen Schaden von Terrorismus, Sabotage, organisiertem Aufruhr, Revolution, Rebellion, Staatsstreich, Meuterei und Bürgerkrieg absichern. Und nein, diese Zusammenfassung stammt nicht aus einem Buch des Autors, wie Die Destabilisierung Deutschlands, sondern aus der Risikoanalyse des Industrieversicherers der Allianz. Das beste Verkaufsargument für die Anti-Bürgerkriegs-Versicherung sitzt an einem prominenten Ort, mit der Möglichkeit, jederzeit größtmöglichen Schaden anzurichten. Das Kanzleramt und dessen Bewohnerin Angela Merkel sind gemeint. Der Aufschrei in der Bevölkerung nach der willkürlich verhängten »Oster-Ruhe« verfügt über das Potenzial, als Wendepunkt der Corona-Krise in die Geschichtsbücher einzugehen.

Dieser staatliche Offenbarungseid dürfte auch noch den geduldigsten Bürger und Unternehmer gegen die Bundesregierung aufgebracht haben und dies anhaltend. Sollte Frau Merkel den Deutschen einen weiteren harten Lockdown aufzwingen und die Grundrechte weiterhin eingeschränkt, zudem Berufs- wie Reiseverbote in Kraft lassen, dann ist eine baldige Eskalation in Deutschland zu befürchten.

Von den Mainstream-Medien kaum beachtet, gab es am 24. März einen Molotow-Anschlag auf das Delmenhorster Rathaus. Von Zeugen wurde ein 30-jähriger Mann festgehalten und dann von der Polizei festgenommen. Dieser warf mit einem Stein ein Fenster des Rathauses ein und löste dann mit mehreren Glasflaschen, die als Molotow-Cocktails präpariert waren, ein Feuer aus. Gegenüber der Polizei soll er seine Unzufriedenheit über die Corona-Zwangsmaßnahmen als Tatmotiv genannt haben.

Der 30-Jährige ist in seinem gesamten Leben zuvor noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Nur in jüngster Vergangenheit sei er mit diversen Verstößen gegen Corona-Bestimmungen aufgefallen, so ist aus Polizeikreisen durchgesickert. Wenn man so will, hat dieser Bürger eine Schnellradikalisierung wegen den Corona-Verboten durchlaufen. Seine Wut richtete sich gegen die Politik, die diese zum Teil verfassungs- und rechtswidrigen Zwangsmaßnahmen erlassen und durchgesetzt hat. Die Einordnung als »verfassungs- und rechtswidrige« Verordnungen stammen nicht vom Autor, sondern aus Gerichtsurteilen. Mit teilweise deutlichen Urteilsbegründungen sind bereits von Verwaltungsgerichten zahlreiche Corona-Zwangsmaßnahmen aufgehoben worden.

Deutschland befindet sich zudem mitten im Superwahljahr 2021. Die Politik wird sich nicht bis in den Herbst vor den Bürgern verstecken können, sondern auch den klassischen Wahlkampf in den Fußgängerzonen führen müssen. Die Anti-Bürgerkriegs-Versicherung der Allianz könnte sich zu einem Verkaufsschlager entwickeln.

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Freitag, 26.03.2021