Michael Snyder

Raten Sie mal, wer sich auf einen großen Börsenkrach vorbereitet?

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Wie ein Flächenbrand breitet sich der Pessimismus an der Wall Street aus – das gilt insbesondere für eine sehr wichtige Gruppe von Investoren. Und wenn man bedenkt, wie viel Geld sie haben, könnte es ratsam sein, ihnen genau zuzuhören.

Laut einer alarmierenden Umfrage, die kürzlich von UBS Wealth Management durchgeführt wurde, gehen die reichsten Anleger jetzt davon aus, dass es bis Ende nächsten Jahres zu einem »deutlichen« Rückgang an den Aktienmärkten kommen wird. Das Folgende stammt von Yahoo Finance:

Wohlhabende Menschen rund um den Globus befürchten ein turbulentes Jahr 2020 und treffen Vorsorge.

Die meisten reichen Investoren erwarten bis Ende nächsten Jahres deutliche Einbrüche an den Märkten und halten derzeit durchschnittlich 25 Prozent ihres Vermögens als Geldvermögen vor, so eine Umfrage unter mehr als 3.400 Befragten weltweit. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China ist ihre größte geopolitische Sorge, aber auch die bevorstehenden amerikanischen Präsidentschaftswahlen werden als schwere Bedrohung für die Portfolios wahrgenommen.

Natürlich könnte dies letztendlich zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden: dann nämlich, wenn hinreichend viele wohlhabende Investoren ihr Geld aus Aktien abziehen, um ihre Barreserven zu erhöhen. Niemand will der Letzte sein, und es bedarf nur eines Funkens, um eine ausgewachsene Panik zu entfesseln. Das vielleicht beunruhigendste Ergebnis der ganzen Umfrage ist die Tatsache, dass fast 80 Prozent der von UBS befragten wohlhabenden Anleger glauben, dass »die Volatilität wahrscheinlich zunehmen wird«:

Fast vier Fünftel der Befragten äußerten die Auffassung, die Volatilität werde wahrscheinlich zunehmen, und 55 Prozent glauben, es werde vor Ende 2020 zu einer erheblichen Verkaufswelle an den Märkten kommen, so die Umfrage, die zwischen August und Oktober durchgeführt wurde und in der Menschen mit mindestens einer Million Dollar an investierbaren Vermögenswerten befragt wurden. Sechzig Prozent erwägen, ihre Barreserven weiter zu erhöhen, während 62 Prozent eine stärkere Diversifikation über verschiedene Anlageklassen hinweg planen.

In volatilen Zeiten tendieren die Aktienkurse nach unten. Und in extrem volatilen Zeiten tendieren die Aktien zu rasanten Kursverlusten.

Könnte es sein, dass viele dieser wohlhabenden Investoren von Dingen Wind bekommen haben, von denen die Öffentlichkeit noch gar nichts weiß?

Natürlich kann jedermann quasi schon mit dem Kleinhirn erkennen, dass die Aktien gerade jetzt lächerlich überbewertet sind und dass ein Absturz irgendwann unvermeidlich ist.

Und wie ich gestern bereits sagte, verkaufen Insider aus der Konzernwelt derzeit Aktien im höchsten Tempo seit etwa zwei Jahrzehnten. Aber warum machen sie sich plötzlich so große Sorgen um 2020?

Eine andere jüngere Umfrage unter Vorständen und Geschäftsführern ergab, dass 62 Prozent von ihnen der Meinung sind, es werde »innerhalb der nächsten 18 Monate zu einer Rezession kommen«:

Eine Mehrheit der Befragten – 62 Prozent – glaubt, innerhalb der nächsten 18 Monate werde eine Rezession eintreten. In Personengesellschaften befürchtet man insbesondere eine kurz bevorstehende Rezession, wobei 39 Prozent eine Rezession in den nächsten 12 Monaten erwarten. Im Vergleich dazu waren 33 Prozent der Befragten aus Kapitalgesellschaften dieser Meinung. Etwa ein Viertel (23 Prozent) der Befragten erwarten innerhalb der nächsten zwei Jahre keine Rezession.

62 Prozent sind eine sehr solide Mehrheit, und zweifellos werden wir bald erleben, dass Unternehmen ihre Investitionen im großen Stil zurückfahren.

Laut Axios gehen die Unternehmensinvestitionen in den Vereinigten Staaten nun seit sechs Monaten in Folge zurück:

  • Die Unternehmensinvestitionen fallen seit sechs Monaten in Folge und sind im dritten Quartal um drei Prozent gesunken: Das ist der größte Rückgang seit 2015.
  • Die Einschnitte der Unternehmen trugen dazu bei, dass der am Mittwoch vorgelegte Bericht über die Arbeitsproduktivität in den USA – eine wichtige Wirtschaftskennzahl, die die Waren- und Dienstleistungsproduktion mit der Anzahl der geleisteten Arbeitsstunden vergleicht – erstmals seit vier Jahren wieder eine Verschlechterung

Ich weiß, ich bombardiere meine Leser fast täglich mit solchen Zahlen, aber ich kann gar nicht genug betonen, wie bedrohlich die wirtschaftlichen Aussichten momentan sind.

Und es sind nicht nur die USA, um die wir uns Sorgen machen müssen. Zwei weitere Studien, die die Konjunkturaussichten für die ganze Welt messen, haben gerade den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt ergeben:

Der Bericht über globale Konjunkturaussichten von IHS Markit, für den dreimal im Jahr 12.000 Unternehmen befragt werden, ist auf das niedrigste Niveau seit 2009 gefallen, als die Daten zum ersten Mal erhoben wurden.

Der ifo-Bericht über die Perspektiven der Weltwirtschaft, für den das Institut 1.230 Personen in 117 Ländern befragte, wies im vierten Quartal den niedrigsten Stand seit dem zweiten Quartal 2009 aus.

Die Umfrage von Markit ergab, dass der Optimismus hinsichtlich Konjunktur, Beschäftigung und Gewinnen im kommenden Jahr auf dem niedrigsten Niveau seit der Finanzkrise liegt. Markit berichtete ferner über einen Rückgang der geplanten Investitionsausgaben, wobei die Inflationserwartungen auf einem Dreijahrestiefststand lagen.

Das geschieht wirklich.

Die Weltwirtschaft ist tatsächlich auf dem Weg in einen deutlichen Abschwung.

Und wenn diese Krise erst einmal richtig ins Rollen kommt, wird sie äußerst schmerzhaft sein.

In ganz Amerika gehen jetzt schon in beängstigendem Tempo große Unternehmen unter. Am Dienstag etwa hat eines der größten Molkereiunternehmen des Landes Insolvenz angemeldet:

Der Milchriese Dean Foods hat gemäß Chapter 11 Insolvenzschutz beantragt, da rückläufige Milchumsätze die Branche belasten.

Dean Foods – zu dessen mehr als 50 Marken Dean’s, Land O‘ Lakes und Country Fresh gehören – betonte seine Absicht, seine Geschäftstätigkeit fortzusetzen.

Das Unternehmen erklärte, es »führe zügig verlaufende Gespräche«, um einen Verkauf an Dairy Farmers of America, eine nationale Milchgenossenschaft, die Landwirte, Produzenten und Marken wie Borden Cheese und Kemps Dairy vertritt, zu ermöglichen.

Ich habe ein paar Verwandte in Minnesota, und ich hatte schon immer eine Schwäche für Butter von Land O’Lakes. Daher hat diese Meldung mich traurig gemacht.

Aber es stehen noch viel größere Verluste bevor.

Natürlich werden die Wirtschaftsoptimisten weiterhin darauf bestehen, dies seien nur ein paar Schlaglöcher auf dem Weg einer wunderbaren neuen Ära amerikanischen Wohlstands. Sie werden uns auch weiterhin von einer großen »finanziellen Ernte« vorschwärmen, die auf jeden Fall stattfinden wird, auch wenn um uns herum alles zu Bruch geht.

Sie können ihnen glauben, wenn Sie wollen, aber die meisten wohlhabenden Investoren und die meisten Geschäftsinhaber sind der Meinung, dass eine schwierige Zeit vor uns liegt.

Ich habe noch nie erlebt, dass mit so viel Pessimismus auf ein neues Jahr geblickt wurde wie jetzt auf 2020.

Es besteht wachsender nationaler Konsens darüber, dass dies ein sehr chaotisches Jahr werden wird, und ich empfehle Ihnen, die verbleibende knappe Zeit zu nutzen, um sich darauf vorzubereiten.

Samstag, 16.11.2019

Quelle: The Economic Collapse Blog