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»Rosa Luxemburg der Meere«? Carola Rackete und die Folgen

Doppelmoral wird über Recht und Gesetz gestellt, im Hintergrund agieren NGOs. Aktuellste Galionsfigur dieser New-Age-Bewegung ist die Kapitänin Carola Rackete. Ihre »Rettungsaktion« lässt allerdings einige Zweifel an der gefeierten Menschenfreundlichkeit aufkommen. Zumal es sogenannte NGOs bewusst darauf anlegen, die italienische Regierung zu provozieren. Weitere deutsche Rettungsschiffe – darunter die »Alan Kurdi« – mit angeblichen Flüchtlingen sind auf dem Weg nach Lampedusa.

In der Nacht zum 29. Juni 2019 sicherte sich die deutsche Kapitänin der Sea-Watch 3 ewigen Ruhm, als sie mit zuletzt noch 40 aus Libyen stammenden Migranten die Insel Lampedusa ansteuerte. Unter Missachtung eines Verbots der italienischen Behörden landete sie im dortigen Hafen, um die am 12. Juni von ihr aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlinge und Migranten in ein sicheres Land zu bringen. Carola Rackete wurde daraufhin sofort von den italienischen Behörden festgenommen, Innenminister Salvini übte sehr deutliche Kritik am Vorgehen der 31-jährigen Kapitänin, die bereits 3 Tage nach einem über sie verhängten Hausarrest wieder auf freien Fuß kam – aufgrund des Urteils der möglicherweise befangenen Ermittlungsrichterin Alessandra Vella.

»Rackete in der Nachfolge Jesu«

Wer ist jene junge Schiffsführerin, die sich über alles hinwegsetzt, um ihre Vorhaben zu realisieren? Zu ihr gibt es mittlerweile viele Informationen. Auf Wikipedia materialisierte sich blitzschnell eine umfangreiche Biografie, die jedem Star zur Ehre gereichen würde. Diese Frau ist jetzt ein Star. Die wichtigsten Stationen: Carola Rackete stammt aus dem Ort Hambühren in Niedersachsen, dort machte sie im Jahr 2007 auch ihr Abitur und anschließend raketenhaft Karriere. Sie studierte an drei Hochschulen, spricht mehrere Sprachen, war zeitweilig Offizierin auf Forschungsschiffen. In England habe sie zwischen 2015 und 2018 ein Studium in »Conservation Management« abgeleistet, das die Regulierung menschlicher Aktivitäten zur Minimierung negativer Einflüsse auf die Umwelt im weitesten Sinne zum Inhalt hat. Gleichzeitig sei sie laut Zeit Online seit 2016 als Seenotretterin aktiv. Der Spiegel feiert Rackete schon als »Captain Europe«. Und der Erzbischof von Hamburg, Stefan Hesse, erklärt gar, die Kapitänin stehe »in der Nachfolge Jesu«. Geht’s noch?

Nur »moralische Verpflichtung«?

Zeit Online bezeichnet Carola Rackete mit unverhohlener Bewunderung als »Die besonnene Widerständlerin« – und irgendwie weckt das Assoziationen. Fehlt nur noch, dass sie demnächst als Rosa Luxemburg der Meere tituliert wird. Zeit online fragt: »Wer ist die Seenotretterin, die dem Hardliner Salvini die Stirn bietet?« Kollegen beschrieben sie als besonnene Frau, die sich nicht in den Vordergrund dränge. Sie sei fokussiert und wisse genau, was sie tue. Das betont auch ihr Vater, Oberstleutnant a. D. Ekkehard Rackete. Der steht völlig hinter seiner Tochter, die zielstrebig und analytisch sei. Er hätte sie gern in seiner »Raketenforschungsabteilung bei der Bundeswehr gehabt«, erklärt er und macht damit keinen Scherz. Tatsächlich arbeitete Rackete in der Raketenforschung.

Dass der 74-Jährige als Berater des Unternehmens Mehler Engineered Defence an Waffenhandel beteiligt sei und damit gutes Geld verdient habe, gilt im allgemeinen Medienstrom als frisch ausgebrütete Verschwörungstheorie. Ebenso, dass sich Carola Rackete mit ihrer Seenotrettung eigentlich als Schlepperin betätigt habe. Und wie sieht sie sich selbst und ihre Motivation? »Ich habe weiße Hautfarbe, ich bin in ein reiches Land geboren worden, ich habe den richtigen Reisepass, ich durfte drei Universitäten besuchen und hatte mit 23 Jahren meinen Abschluss. Ich spüre eine moralische Verpflichtung, denjenigen Menschen zu helfen, die nicht meine Voraussetzungen hatten.«

Eine kriegerische Handlung

Rechtfertigt ihre mehr oder minder privilegierte Position, sich als private Aktivistin über Ländergesetze zu stellen, nur weil die persönliche Befindlichkeit danach ist? Der Mainstream sieht natürlich kein Fehl bei »Carola«, die genau wie »Greta« bestens ins Schema passt und sich außerdem wunderbar verkaufen lässt. Bei all ihrer auf die Migranten konzentrierten Moral und Humanität agierte die junge Kapitänin erstaunlich rücksichtslos gegenüber anderen. Sie rammte fast ein Schnellboot der italienischen Polizei und gefährdete damit ganz bewusst das Leben der Beamten. Einigen Berichten zufolge soll es sogar tatsächlich zu einem Kontakt der beiden Wasserfahrzeuge gekommen sein. »Wir haben uns in den Weg gestellt, aber wenn wir dort geblieben wären, hätte [die Sea-Watch] das Schnellboot zerstört«, so erinnert sich ein Polizist. Italiens Innenminister Matteo Salvini bezeichnete dieses aggressive Manöver als »eine kriegerische Handlung« und nannte Rackete eine Gefahr für die nationale Sicherheit. Der richtige Platz für sie sei das Gefängnis.

Staatsanwalt Luigi Patronaggio erklärte den Landesmedien gegenüber: »Humanitäre Gründe können keine unzulässigen Gewaltakte gegen Uniformierte rechtfertigen, die auf See für die Sicherheit aller sorgen.« Auch in diesem Fall muss Carola Rackete genau gewusst haben, was sie tat. Und sie verstieß mit ihrem Handeln definitiv gegen die italienischen Gesetze, indem sie unerlaubt mit 40 illegalen Migranten in die Gewässer des Landes eindrang. Der Fall Rackete verweist aber auch darauf, dass die problematische Rechtslage zum »sicheren Hafen« nicht dazu dienen kann, Italien und damit Europa zur weiteren Aufnahme von Migranten zu zwingen.

Zu den Medien, die nicht linientreu dem Mainstream folgten, gehörte die Basler Zeitung. Die Kollegen dort schrieben von einer »politisch motivierten Seenotrettung«. Mit dem Anlegen in Lampedusa habe sich Carola Rackete über jegliche Bestimmungen und Entscheide hinweggesetzt. Auch zeuge es von schlechtem Stil, wie sich die deutsche Politik über die Souveränität von Italien hinwegsetze.

Eine Million Euro für die Märtyrer(in)

Carola Racketes Menschenfreundlichkeit scheint recht einseitig beschaffen zu sein. Das rücksichtslose Vorgehen auf See geht dabei in der allgemeinen Mediendiskussion unter. Doppelmoral, politische Hyperkorrektheit, synthetische Kriege, die bedingungslose Öffnung aller Grenzen ohne Rücksicht auf die Konsequenzen für Europa sowie die überbordende Multikulturalität, die eigentlich gar keine ist, das sind die Glaubenssätze einer modernen Religion. Dies belegen auch die sofort gestarteten Initiativen, den Aktivismus durch Spenden weiter am Leben zu erhalten.

Am 29. Juni schon hatten der kontroverse TV-Moderator Jan Böhmermann und sein Fernsehkollege Klaas Heufer-Umlauf zu einer Spendenaktion aufgerufen, bei der bis zum nächsten Tag bereits 600 000 Euro zusammenkamen. Auch in Italien wurde fleißig gesammelt, für Sea-Watch und für Rackete. Zum Stand 1. Juli 2019 waren dort 400 000 Euro zusammen. Der Fall Rackete ist nur ein Beleg mehr für die neue Ideologie, die Europa beherrscht. Rackete tauchte bald nach der Freilassung an einen sicheren Ort unter. Sie habe erklärt, sich nun um die Albatrosse in Australien kümmern zu wollen. Salvini kommentierte sofort: »In bin bereit, der Kapitänin einen Hinflug nach Australien zu zahlen.«

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Kopp Exklusiv.
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Donnerstag, 18.07.2019