Andreas von Rétyi

Rundumschlag gegen Deep State:
Ein Ex-Agent klagt an

Gary Byrne ist ehemaliger Agent des Secret Service und bekannt für seine enthüllenden Aussagen zur Lewinsky-Affäre. Jetzt hat er Klage eingereicht – gegen sehr prominente Gründer eines illegalen Kartells.

Gary Byrne verfügt über intime Kenntnisse zu zentralen Figuren der US-Politik. Er ging im Weißen Haus ein und aus, zählte in der Clinton-Ära zum engsten Kreis derer, die sich um die Sicherheit im Oval Office kümmerten. Während dieser Zeit und seiner Tätigkeit für den Secret Service konnte Byrne auch hinter die Kulissen der Macht rund um Ex-Präsident Clinton blicken. Sein Enthüllungsbuch mit dem bezeichnenden Titel Charakter-Krise wurde von Hillary Clintons ehemaligem Sprecher im Außenministerium als »Fiktion« abgetan, wie es eben üblich ist, sobald Fakten unbequem werden.

Jetzt meldet sich Byrne zurück. Er reichte Klage ein, unter anderem gegen William Jefferson Clinton, Hillary Clinton sowie den Großspekulanten George Soros. Damit verbindet sich auch die grundsätzliche Frage: Wäre Hillary Clinton anstelle von Donald Trump ins Weiße Haus gekommen, was für eine Person wäre dann wirklich gewählt worden? Gerade diesbezüglich scheinen Byrnes Aussagen in Washington wie eine Bombe einzuschlagen.

Der Secret-Service-Agent erhebt zunächst einen konkreten Vorwurf. Die von ihm genannten Personen gründeten ein illegales Kartell, um die Demokratische Partei vollständig unter ihre Kontrolle zu bringen. Daher reichte er eine RICO-Klage ein, auf Grundlage eines im Jahr 1970 erlassenen US-Bundesgesetzes namens RICO Act, in der Langversion: Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act. Ursprünglich richtete es sich insbesondere gegen mafiöse Schutzgelderpressung (Racketeering) und sollte die Möglichkeit der Anklage von Personen aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu kriminellen Organisationen schaffen. So wird RICO auch als das »Gesetz zur Kontrolle des Organisierten Verbrechens« bezeichnet.

Kriminelle Methoden

Die Klage richtet sich gegen Organisationen wie die Clinton Foundation, die Clinton Global Initiative, die Clinton-Giustra Enterprise Partnership und weitere einflussreiche Gruppen, aber nicht zuletzt auch gegen Personen wie den US-Journalisten David Brock, den Gründer von Media Matters for America. Der zunächst konservative Brock vollzog gegen 1997 eine erstaunliche politische Wende, als einstiger Clinton-Kritiker, der eine durchaus wohlgesonnene Biografie über Hillary Clinton verfasst hatte. Schließlich fand er sich in der politischen Linken der USA wieder. Brock gilt seitdem als Aktivist der Demokraten.

In seiner Anklage wirft Gary Byrne den Clintons wie auch Brock kriminelles Verhalten, Justizbehinderung und Machtmissbrauch vor. Ihm selbst sei aus diesen Kreisen mit diffamierenden Attacken begegnet worden, koordiniert per Mail oder Medien, zur Beugung von Fakten und rein zum Zweck, parteipolitische Ziele zu erreichen. Solche Taktiken seien auf eine nie zuvor dagewesene Stufe gesteigert worden, insbesondere hinsichtlich Überwachung und Spionageaktivität auch gegen Byrne.

Gary Byrne, der eine nicht unerhebliche Rolle beim angestrengten Amtsenthebungsverfahren gegen den damaligen US-Präsidenten Clinton spielte, sollte vernichtet werden, auch als es später um Hillary Clintons Interesse an der US-Präsidentschaft ging.

Inkompetent, kalt und rücksichtslos

Die eng mit George Soros verbundenen Clintons finden sich in vielen undurchsichtigen Aktivitäten, die weit zurückreichen. Die berühmte Lewinsky-Affäre war lediglich die vordergründigste Option, direkt gegen den einstigen US-Präsidenten vorzugehen, ohne dabei einen überparteilichen Höllensturm der Enthüllungen zu entfachen. Erinnert sei nur an die Involvierung der Clintons in das mörderische Drogenkartell um Mena im US-Bundesstaat Arkansas, wie dies aus gut dokumentierten Recherchen investigativer Journalisten hervorgeht. Mit seiner Publikation von 2016 habe Byrne der Öffentlichkeit die »wahre Hillary Clinton« präsentieren wollen, nicht die in den Medien weißgewaschene »Hillary 2.0«. So beschreibt er sie als unnahbar, kalt und distanziert. Wie er sagt, habe der seinerzeitige FBI-Direktor James B. Comey sie als völlig inkompetent und rücksichtslos bezeichnet.

O-Ton Byrne: »Sie ist jemand, vor der sich die Mitarbeiter fürchteten, in jener Zeit, als sie die First Lady war.« Hillary Clinton habe wiederholt heftige Wutausbrüche gehabt, schrie ihn und andere Mitarbeiter wiederholt an, habe einmal einen Secret-Service-Agenten während der Fahrt aus dem Fond heraus mit einer Bibel in den Nacken geschlagen – ein »bizarres, kriminelles Verhalten«, so Byrne. »Und das ist die wahre Hillary Clinton.« Bill Clinton hingegen bezeichnet er als einen freundlichen, angenehmen Menschen – nicht zuletzt im Umgang mit seinen Mitarbeitern.

Alles aus ihrem Munde ist eine Lüge

Der Ex-Agent betont: »Ich habe diese Menschen acht Jahre lang beschützt. Ich habe zu ihnen eine seltsame Beziehung. Ich weiß nicht, ob ich das beschreiben kann. Ich wünsche ihnen nichts Schlechtes. Aber … sie verstecken und verdrehen alles, und alles, was aus ihrem Mund kommt, ist eine Lüge. Sie können nicht einmal dann die Wahrheit sagen, wenn sie sie sagen können. Ihr [Hillary Clintons, Anm.] Ehemann ist dafür ein gutes Beispiel.

Wohin die aktuelle Klage gegen die Clintons, Soros und andere Köpfe des »Deep State« nun auch immer führen wird – denn der Weg der Zivilklage bleibt jedem offen – steht in den Sternen. Vielleicht wird sie zumindest die allgemeine Sicht relativieren, kaum aber den Mainstream bekehren. Zumindest aber könnte sie die öffentliche Aufmerksamkeit auf ein Gebilde lenken, das sich nicht nur als wesentliches Problem für die USA darstellt, sondern für die ganze Welt: jenen »Deep State« als Apparat der US-amerikanischen Globalisiererelite, gegen den sich die Klage insbesondere richtet und der bislang von den Meinungsmachern ins Reich der Verschwörungstheorien verbannt wurde – von denen sich schon manche als nur allzu wahr erwiesen haben.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Kopp Exklusiv.
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