Willy Wimmer

Russlands Präsident Putin kommt
am 18. August nach Deutschland

Die Ferienzeit des Jahres 2018 hat es in sich. Man hat zudem den Eindruck, dass bis zum Herbst diesen Jahres die Dinge in trockenen Tüchern sein sollten, weil niemand die Zeit danach einschätzen kann. Die im November 2018 in den Vereinigten Staaten stattfindenden Zwischenwahlen entscheiden über die Zukunft eines Präsidenten Trump in Washington. Man tut nicht nur in Europa gut daran, sich die Vereinigten Staaten ohne Trump vorzustellen. Dann bleiben in Washington, übergreifend bei Republikanern und Demokraten, nur noch die Kriegshetzer und Konfliktbeschleuniger übrig.

In Deutschland wäre dem Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG, Herrn Kaeser, bei seiner Sicht über die uns treffenden Gefährdungen anzuraten, sich öffentlich mit diesem Umstand auseinanderzusetzen.

Unter diesen Umständen kommt der russische Präsident Putin nach Berlin, um die deutsche Bundeskanzlerin zu treffen. Das öffentliche Bild von Frau Dr. Angela Merkel ist unverändert davon bestimmt, dass sie in geradezu spektakulärer Weise vor etlichen Monaten vom scheidenden Präsidenten Obama zu seiner »Statthalterin auf Erden« nicht nur ernannt, sondern geradezu gesalbt worden ist.

Der Gast aus Moskau trifft nicht nur auf die deutsche Bundeskanzlerin, sondern auf die europäische Speerspitze der »Clinton-Mc Cain-Koalition« aus Washington, die in ihrer Kriegsbereitschaft gegen Russland bislang nur durch den Präsidenten Trump gezügelt werden konnte. Die in Washington gefahrene »Doppelstrategie« macht allerdings deutlich, dass beide Lager in Washington die amerikanischen Militärbefehlshaber für Europa in ihrem tatsächlichen Aufmarsch gegen Russland geradezu befeuern.

Es sind nicht nur diese für Mitteleuropa sich daraus ergebenden schicksalhaften Fragen, die durch diesen Besuch aus Moskau an die Wand geschrieben werden. Der Ernst der Lage wird dadurch öffentlich gemacht, dass Präsident Putin innerhalb weniger Wochen seinem Außenminister Lawrow und dem russischen Generalstabschef Gerassimow nach Berlin folgt. Diese beiden Herren waren nach ihrem Israel-Besuch bekanntlich in Berlin. Das war geradezu folgerichtig, denn durch das dem Völkerrecht entsprechenden Engagement an der Seite der legitimen syrischen Regierung ist der Russischen Föderation eine einzigartige Rolle in der Befriedung des Nahen und Mittleren Ostens zuteil geworden.

Man darf getrost davon ausgehen, da dieser Zusammenhang auch bei dem jetzigen Besuch von Präsident Putin »mit am Tisch« sitzen wird. Es ist in diese Frage ohnehin das öffentliche Bild von der »Formation Trump-Putin-Netanjahu« bestimmt. Die andere Formation, die dagegen steht, zählt nicht nur Herrn Soros – von der Kampagne gegen Präsident Trump in den USA bis hin zu dem Zerwürfnis mit Ministerpräsident Netanjahu – in ihren Reihen.

Die letzten europäischen Jahre waren davon bestimmt, dass dem russischen Präsidenten Putin wesentlich zu verdanken war und immer noch ist, dass Frieden das Leben der Menschen in Europa bestimmt. Präsident Putin kommt auch nach Berlin als Präsident des Landes, das eine wunderbare Fußball-Weltmeisterschaft ausgerichtet hat. Russland wurde darüber zu einem überaus attraktiven Reiseziel für Millionen von Menschen.

Für den globalen Frieden ist das ohnehin mit »Moskau« verbunden.

Willy Wimmer, Jüchen