Tyler Durden

Schweden brennt: Banden von Jugendlichen legen in mehreren Städten Feuer

Als Amerikas Präsident Donald Trump Anfang 2017 den Anstieg der Verbrechensraten in Schweden auf die Einwanderung zurückführte, waren viele Schweden entsetzt. Mittlerweile jedoch teilen immer mehr Bürger des Landes seine Einschätzung.

Die Verbrechensraten explodieren ebenso wie die Bandengewalt, die Beschwerden über das Bildungssystem und die Fälle von Frauen, die keinen Platz mehr in Entbindungsstationen bekommen. All das hat dazu geführt, dass in Schweden der Groll über den Zustrom an Migranten wächst. In den vergangenen fünf Jahren sind über 600.000 Migranten nach Schweden gekommen.

Und nun hat das Land auch noch eine seiner gewalttätigsten Nächte der jüngeren Vergangenheit erlebt. Am Montag meldete die Polizei mehrere Banden maskierter Jugendlicher, die in drei schwedischen Großstädten randalierten und Autos anzündeten. Alles deutet auf eine abgestimmte Aktion hin.

Die Daily Mail schreibt, die Polizei habe es mit zahlreichen Feuern zu tun bekommen. Dramatische Videoaufnahmen zeigten Jugendliche, die Fahrzeuge im Parkhaus eines Einkaufszentrums und Krankenhauses in Frölunda Torg bei Göteborg angriffen.

Zudem gab es Berichte über junge Menschen, die in Hjällbo, nördlich von Göteborg, und in Trollhättan Fahrzeuge anzündeten. Am Montagabend war die schwedische Polizei noch unsicher, inwieweit die verschiedenen Brandstiftungen zusammenhingen.

Auch aus dem südschwedischen Malmö und dem ebenfalls im Süden gelegenen Helsingborg kamen Berichte über Feuer. Die Polizei meldete, dass man die Situation im Griff habe und sie vor Ort bleibe, um für Ordnung zu sorgen. Ihre Zusammenfassung:

Frölunda: Eine Gruppe von sechs bis acht maskierten Jugendlichen legt Feuer und wirft mit Steinen. 31 Fahrzeuge sind ausgebrannt, weitere 35 wurden beschädigt. Verhaftet wurde niemand.

Nordost: Eine Gruppe von etwa acht bis zehn Jugendlichen wirft mit Steinen und Brandsätzen. 15 Autos brennen aus. Verhaftet wurde niemand.

Trollhättan: Eine größere Gruppe, etwa 30 bis 40 Jugendliche, wirft Steine und Brandsätze. Sechs Autos brennen aus, einige weitere nehmen Schaden. Die Jugendlichen haben Straßen blockiert und sogar Polizisten und deren Fahrzeuge mit Steinen beworfen. Die Identifizierung der Jugendlichen läuft derzeit noch.

Da die meisten Feuer innerhalb einer kurzen Zeitspanne begannen, lässt sich nicht ausschließen, dass es eine Verbindung zwischen den Fällen gibt. Die Polizei geht der Sache nach und wird in den betroffenen Regionen patrouillieren, solange dies für nötig erachtet wird.

Es überrascht nicht, dass in den jüngsten Umfragen extreme populistische Bewegungen in Schweden rasanten Zulauf verzeichnen, wie wir bereits berichteten.

Reuters berichtet, dass bei Angriffen in Stockholm und anderen großen Städten in den vergangenen zwei Jahren Dutzende Menschen getötet wurden. Dahinter steckten Banden, die vor allem aus überwiegend von Migranten bewohnten heruntergekommenen Stadtvierteln stammten.

Während in der Öffentlichkeit immer lauter nach einem härteren Durchgreifen von Polizei und Einwanderungsbehörden gerufen wird, nimmt der Zuspruch der »Schwedendemokraten« (»Sverigedemokraterna«) zu. Der Parteiname entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn die Partei hat ihre Wurzeln in der Neonazi-Szene, fordert ein Ende der Zuwanderung und will ein Referendum über die Mitgliedschaft des Landes in der EU durchführen.

Besorgt haben die Konkurrenzparteien aus dem Mainstream angefangen, sich bei Verbrechen und Einwanderung weiter nach rechts zu bewegen, um den Schwedendemokraten Wähler abzujagen. Am 9. September wählt Schweden und bislang scheint es, als würden die etablierten Parteien bloß der extremen Rechten in die Karten spielen.

»Bislang wetteifern sie [die Mainstream-Parteien] darum, wer die restriktivste Politik vorschlagen kann«, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Isabella Lovin, die mit ihrer Grünen-Partei Teil einer Minderheitskoalition unter Führung der Sozialdemokraten ist. »Das kommt eindeutig den Schwedendemokraten zugute.«

In Meinungsumfragen liegen die Schwedendemokraten bei etwa 20 Prozent. Bei den Wahlen 2014 kamen sie auf 13 Prozent, 2010 zogen sie mit 5,7 Prozent erstmals ins Parlament ein. Schweden, Italien, Frankreich, Deutschland, Polen, Ungarn, Slowenien, Österreich … europaweit feiern rechtsgerichtete, populistische und Establishment-kritische Parteien Erfolge, weil immer mehr Menschen die Einwanderung kritisch sehen.

Noch liegen die Schwedendemokraten in den Umfragen hinter den Sozialdemokraten, aber in vielen Umfragen sind sie bereits an der gemäßigten Opposition vorbeigezogen. Alle Mainstream-Parteien lehnen eine Zusammenarbeit mit den Schwedendemokraten ab, dennoch könnten sie nach den Wahlen als Königsmacher fungieren und ein starkes Abschneiden könnte die nächste Regierung zwingen, die Ansichten der Schwedendemokraten mit in ihre Entscheidungen einfließen zu lassen.

Die Schwedendemokraten treten ein für einen vollständigen Aufnahmestopp von Asylanten, Flüchtlinge sollen künftig nur noch von Schwedens Nachbarstaaten aufgenommen werden. Verbrechen sollen härter bestraft werden und die Polizei soll mehr Befugnisse erhalten. Kürzungen im Haushalt für Migranten könnten für Steuersenkungen und höhere Sozialausgaben genutzt werden.

Die Lage sei »ziemlich fantastisch«, erklärte der Vorsitzende der Schwedendemokraten, Jimmie Akesson: »Keiner will mit uns reden, aber wir bestimmen die Debatten«, erklärte er gegenüber Parteimitgliedern.

Den Schwedendemokraten ist es gelungen, in den Köpfen vieler Wähler die Themen Verbrechen und Einwanderung miteinander zu verbinden, auch wenn offizielle Statistiken keinen Zusammenhang erkennen lassen. Die Regierung von Ministerpräsident Stefan Lofven bestreitet, dass man die Kontrolle verloren habe, sie schließt allerdings nicht aus, notfalls das Militär in Problemzonen zu entsenden.

»Schweden schlägt einen stärker rechtsgerichten Weg ein«, sagte Politikwissenschaftler Nick Aylott von der Universität Södertörn. »Es ist nahezu unmöglich, einer Partei mit etwa 20 Prozent der Wählerstimmen einen gewissen Einfluss zu verweigern.«

Quelle: ZeroHedge