Torsten Groß

Tiefpunkt in der ARD: Literaturkritiker Scheck ätzt gegen Max Otte

Der Literaturkritiker Denis Scheck hat am vergangenen Sonntag einen neuen intellektuellen Tiefpunkt im ohnehin niveauarmen Staatsfernsehen markiert. In seinem von der ARD ausgestrahlten Magazin Druckfrisch sah sich der Mainstream-Journalist bemüßigt, das auf Rang 7 der Spiegel-Beststellerliste platzierte Buch Weltsystemcrash von Wirtschaftswissenschaftler und Fondsmanager Prof. Dr. Max Otte zu verreißen.

Es fällt auf, dass Scheck in seinem knapp einminütigen Monolog auf den zentralen Gegenstand des Buches, nämlich den vom Autor vorhergesagten Zusammenbruch des globalen Wirtschafts- und Finanzsystems, an keiner Stelle eingeht. Vielmehr macht er eine Äußerung Ottes zur unkontrollierten Massenzuwandeurng nach Europa zum Aufhänger seiner Kritik.

Otte schreibt:

»Weitgehend ungebremste Migrationsströme nach Europa sorgen in der Alten Welt für tiefe Risse und Spaltungen in den Gesellschaften.«

Diesen Befund dürften die meisten Zeitgenossen, die das politische Geschehen ohne ideologische Scheuklappen betrachten, teilen, denn er entspricht schlicht der Wahrheit. Nicht so Denis Scheck, der das CDU-Mitglied Otte in diffamierender Absicht kurzerhand zum AfD-Vordenker abstempelt! Es seien »alarmistische Aufmerksamkeitsprofiteure« wie Otte, die Risse und Spaltungen in den westlichen Demokratien größer werden ließen und das »Vertrauen in die politischen Institutionen« erschütterten, geifert Scheck.

So ist das also: Nicht die Entscheidung der Regierung Merkel im Herbst 2015, Deutschlands Grenzen für (vermeintliche) Flüchtlinge zu öffnen, haben das Vertrauen der Bürger in den demokratischen Rechtsstaat beschädigt und die Gesellschaft polarisiert, sondern die Kritiker dieser verantwortungslosen Politik.

Feindbilder würde Otte in seinem Buch konstruieren, um »am selbst entzündeten Feuer der Empörung sein unappetitliches Süppchen zu kochen«. Als ob die um sich greifende Unzufriedenheit wachsender Teile der Bevölkerung künstlich durch Kritiker hervorgerufen worden wäre, ohne dass es für diesen Unmut eine nachvollziehbare Grundlage geben würde.

Das übliche linke Narrativ, das ein nüchterner Blick auf die Zahlen, Daten und Fakten, die Max Otte in seinem Buch ausführlich darlegt, Lügen straft. Doch auf die Bewertung von Tatsachen will sich Scheck nicht einlassen.

Lieber bewegt sich der Rezensent auf der emotionalen Schiene, wenn er seinen »Ekel« bekundet, den Ottes Bestseller in ihm auslöse, um das Buch sodann – politisch korrekt – per Förderband im Abfallcontainer zu entsorgen. Mediale Bücherverbrennung à la ARD zur besten Sendezeit!

Wenigstens ist Scheck ehrlich genug, sich selbst zur »herrschenden politisch-medialen Elite« zu zählen und damit – bewusst oder unbewusst – seine eigene Befangenheit bei der Beurteilung von Ottes Buch kundzutun.

»Noch ist diese Elite handlungsfähig«

»Noch ist diese Elite handlungsfähig«, stellt Scheck fast schon drohend am Ende seiner Schmähkritik fest. Die Betonung muss auf »noch« liegen. Denn sollte Otte – wie schon 2006 – erneut richtig liegen und es tatsächlich zu einem Weltsystemcrash kommen, wird nicht nur ein Reset der globalen Finanzmärkte, sondern auch eine Umwälzung der politischen Ordnung folgen.

Die abgehobenen, arroganten Eliten von heute werden dann nicht mehr am Ruder sein. Und den aus Zwangsgebühren finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit seinen überdotierten Mitarbeitern wird es auch nicht mehr geben!

Zur gesamten Sendung Druckfrisch von ARD-Moderator Denis Scheck.

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Mittwoch, 27.11.2019