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Und täglich grüßt …: USA beschuldigen Assad für angeblichen Chemiewaffenangriff

Laut Angaben des US-Außenministeriums gibt es Hinweise auf einen neuen Chemiewaffenangriff in Syrien, der am Sonntag stattgefunden haben soll. Die USA haben daraufhin eine eindeutige Warnung an Baschar al-Assad ausgesprochen. Sollte die syrische Regierung wieder Chemiewaffen einsetzen, würde die USA »schnell und in angemessener Weise« darauf reagieren.

Wie von Reuters berichtet, sieht das US-Außenministerium Anzeichen dafür, dass die syrische Regierung wieder Chemiewaffen einsetzen würde, einschließlich des Chlorgasangriffs am 19. Mai. Während einer Offensive gegen Dschihadisten in Nordwestsyrien soll das Chlorgas eingesetzt worden sein.

Urheber dieser Behauptung sei, wie bei früheren Vorfällen auch, al-Qaida in Syrien, die derzeit gegen Pro-Assad-Kräfte bei Idlib kämpft.

In einer schriftlichen Erklärung des US-Außenministeriums heißt es, dass die USA nun alle militärischen Operationen von Assad in Nordwestsyrien genau überwache. »Wir sammeln immer noch Informationen über diesen Vorfall, aber wir wiederholen unsere Warnung: Wenn das Assad-Regime chemische Waffen einsetzt, werden die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten schnell und angemessen reagieren«, sagte die US-Außenamtssprecherin Morgan Ortagus.

Damaskus wiederum behauptet, seit einem Abkommen im Jahr 2013 über keine chemischen Waffen mehr zu verfügen.

Von dem angeblichen Vorfall, der am 19. Mai stattgefunden haben soll, gab es bis zum heutigen Tag wenig bis keine Medienberichterstattung. Weder Fotos, noch Filmmaterial wurden bislang veröffentlicht – ganz im Gegensatz zu früheren chemischen Angriffen, bei denen unmittelbar danach Bilder der Zerstörung und des Elends durch die Medien gingen.

Der jetzige Chemiewaffenangriff geschah angeblich in der Nähe von Idlib oder möglicherweise in der nordöstlichen Provinz Latakia, welche südwestlich von Idlib liegt.

Die Behauptung, dass auch vor wenigen Tagen wieder Chemiewaffen in Syrien eingesetzt wurden, stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit vom Terrorbündnis Hai’at Tahrir asch-Scham. Nach früheren Regierungserklärungen der USA ist Hai’at Tahrir asch-Scham (HTS) gleichbedeutend mit der Terrormiliz al-Qaida in Syrien. So scheint es, dass die Vereinigten Staaten ohne weitere Quellen und Hinweise den Behauptungen von al-Qaida-Terroristen folgen.

Der Einsatz von Chlorgas soll laut den Dschihadisten während eines Raketenangriffs stattgefunden haben. Vor 2 Jahren, im April 2017, war es auch das Terrorbündnis HTS gewesen, das Pro-Assad-Truppen eines chemischen Angriffs in Chan Schaichun, Provinz Idlib, beschuldigte – was schließlich dazu führte, dass Präsident Trump zum ersten Mal Luftangriffe auf Syrien anordnete.

Mittwoch, 22.05.2019