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US-Magazin: Soldaten in Angst vor großem Krieg

Laut Informationen des US-Magazins Military Times geht heute nahezu die Hälfte aller US-Soldaten von einem bevorstehenden militärischen Großkonflikt aus, der bereits im nächsten Jahr zu erwarten wäre.

Um zu erfahren, was Angehörige des US-Militärs gegenwärtig befürchten, führte Military Times in Kooperation mit dem Institute for Veterans Military Families (IVMF) vor wenigen Wochen eine freiwillige Online-Umfrage durch, deren Ergebnisse mittlerweile vorliegen. Das Fragenspektrum war weit gestreut und berührte unter anderem auch Einschätzungen zum aktuellen politischen Klima, zur Weltpolitik und nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 31 Jahren, wobei der Frauenanteil mit 11 Prozent angegeben wird. Befragt wurden Leser der Military Times, die gleichzeitig im aktiven Militärdienst stehen.

Im Ergebnis seien 46 Prozent der Teilnehmer der Ansicht, dass die USA innerhalb des nächsten Jahres in einen neuen Krieg eintreten würden. Das Magazin verzeichnet einen massiven Anstieg gegenüber einer ähnlichen Umfrage im letzten Jahr, als lediglich 5 Prozent dieser Meinung waren. Im Fokus der Sorge stehe bei vielen Militärangehörigen die Politik Donald Trumps, vor allem auch seine wiederholten Ankündigungen, die militärische Bereitschaft angesichts wachsender Bedrohungen von außen erhöhen zu wollen; sowohl, was terroristische Gruppen betrifft als auch traditionelle Rivalen im internationalen Machtgefüge. Führende Köpfe des Pentagons hätten zudem öffentlich von der Notwendigkeit gesprochen, sich auf einen Konflikt mit einem beinahe auf Augenhöhe befindlichen Kontrahenten vorzubereiten. Vor allem Russland und China stehen daher weit oben auf der »Liste der Angst«.

Der größte Angstfaktor

Natürlich spiegelt das Ergebnis einige Aussagen wider, die von hochrangigen Militärs getroffen wurden. So hatte General Robert B. Neller als Kommandant des U. S. Marine Corps kurz vor Weihnachten 2017 gegenüber der rund 300 Mann starken neuen Einsatztruppe in Norwegen betont, die Marines sollten jederzeit kampfbereit bleiben, denn am Horizont zeichne sich bereits ein wirklich großer kriegerischer Konflikt ab. So sagte er dann auch: »Ich hoffe, ich täusche mich, aber es kommt ein Krieg.« Doch muss auch die internationale Medienberichterstattung einen deutlichen Einfluss auf die aktuelle Einschätzung der US-Soldaten haben. Die unablässigen Angriffe auf Donald Trump verunsichern sie und die gesamte Öffentlichkeit, wobei die Frage kaum gestellt wird, ob eine Alternative namens Hillary Clinton der Welt friedlichere Zeiten beschert hätte.

Als größter Angstfaktor gilt laut Umfrage der Cyberterrorismus. Rund 89 Prozent der Teilnehmer sehen hier eine signifikante Bedrohung und befürchten, die USA seien nicht genügend auf diese Gefahr vorbereitet. Die Immigration wurde von 23 Prozent der Teilnehmer als Gefahr eingestuft. Dieser Wert dürfte bei einer neuerlichen Erhebung angesichts der Ereignisse der letzten Wochen in den USA wohl deutlich nach oben schnellen.

Die Angst vor Nordkorea hingegen hat gegenüber dem vergangenen Jahr merklich abgenommen. Ein lange im US-Militärdienst stehender Teilnehmer kommentierte anerkennend, Trumps Vorgehen gegenüber Nordkorea sei zwar riskant, aber effizient gewesen. Viele Truppenangehörige beurteilen die Arbeit von James N. Mattis als aktuellem US-Verteidigungsminister sehr positiv und hoffen, dass er weiterhin in der Lage ist, einige der »riskantesten Impulse des Präsidenten einzudämmen«.

Als Märtyrer in den Himmel

Aus manchen Aussagen geht der Einfluss westlicher Leitmedien deutlich hervor. Ein ebenfalls anonym auftretender Marinesoldat erklärt zur Vorgehensweise Trumps: »Ich denke, das ist eine erschreckende Sache, wenn ich so höre, was in den Nachrichten gesagt wird und wie mit den Dingen umgegangen wird.«

Wie bei früheren US-Präsidenten finden sich jedoch auch im Umfeld Trumps einige Figuren, die offenbar nichts als Aufrüstung und Konflikt suchen. Da fällt aktuell vor allem der neue »Sicherheitsberater« John Bolton auf, der dem Präsidenten riet, das 1987 abgeschlossene Atomwaffenabkommen zwischen Washington und Moskau aufzukündigen. Eine Entscheidung, die international auf Befremden stieß.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei Kopp Exklusiv.
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