Tyler Durden
Vertrauliches Dokument einer US-Denkfabrik enthüllt: »Wie man Russland zerstört«
Was im neuesten vertraulichen Bericht der US-Denkfabrik Rand Corporation steht, lässt sich in einer kurzen Zusammenfassung wiedergeben. Die Denkfabrik erklärt in der Abhandlung, wie ein neuer Kalter Krieg gegen Russland zu führen ist. Einige Empfehlungen wurden bereits umgesetzt, aber dank dieses Dokuments verstehen wir die wahren Ziele besser.
»Man zwingt den Widersacher zu einer nicht durchdachten Expansion. Das soll ihn aus dem Gleichgewicht bringen und das nutzt man, um ihn zu zerstören.« Wir reden hier nicht über irgendwelche Tricks, mit denen man beim Judo seinen Gegner auf die Matte zwingt, sondern über einen gegen Russland gerichteten Plan, den die Rand Corporation schriftlich festgelegt hat.
Bei der Rand Corporation handelt es sich um die einflussreichste Denkfabrik der USA. Das Unternehmen mit seinen tausenden Fachleuten bezeichnet sich selbst als weltweit zuverlässigsten Informationsdienstleister und es erstellt für die politische Führung der Vereinigten Staaten sowie deren Verbündete politische Analysen.
Die Rand Corporation rühmt sich, an der langfristigen Strategie mitgewirkt zu haben, mit der die USA den Kalten Krieg gewonnen haben. Damals wurde die Sowjetunion gezwungen, im Rahmen der strategischen Konfrontation ihre eigenen Wirtschaftsressourcen aufzuzehren. Dieses Modell war die Inspiration für Overextending and Unbalancing Russia, Rands neuen Plan.
Den Analysten zufolge ist Russland weiterhin in bestimmten zentralen Branchen ein mächtiger Widersacher. Als Reaktion auf diese Opposition werden die USA eine gemeinsame Langzeitstrategie verfolgen müssen, die auf Russlands Schwachstellen abzielt. Zu diesem Zweck hat Rand verschiedene Ansätze analysiert, wie man Russland aus dem Gleichgewicht bringen kann. Für jeden Weg werden die Erfolgsaussichten analysiert, der Nutzen, die Kosten und die Risiken für die USA.
Rands Analysten sehen Russlands Wirtschaft als größte Schwachstelle an, weil die Konjunktur stark von Öl- und Gasexporten abhängig ist. Die Einnahmen aus diesen Ausfuhrgeschäften lassen sich reduzieren, indem man die Sanktionen gegen Russland verschärft und indem die USA ihrerseits verstärkt Energie exportiert. Ziel ist es, Europa dazu zu bringen, weniger russisches Erdgas zu importieren, und stattdessen verstärkt auf verflüssigtes Erdgas zu setzen, das auf dem Seeweg aus anderen Ländern herangeführt wird.
Ein anderer Ansatz, die russische Volkswirtschaft langfristig zu destabilisieren, besteht darin, ein Umfeld für eine Abwanderung russischer Fachkräfte zu schaffen, vor allem junger und sehr gut ausgebildeter Russen. Im ideologischen Bereich und im IT-Bereich würde dies erfordern, interne Streitigkeiten anzufachen und gleichzeitig Russlands Image im Ausland zu untergraben, indem man das Land beispielsweise aus internationalen Foren ausschließt oder von Russland organisierte internationale Sportveranstaltungen boykottiert.
Aus geopolitischer Sicht könnten die USA auf den Kern von Russlands außenpolitischer Verwundbarkeit abzielen, indem sie die Ukraine aufrüsten. Ein derartiges Vorgehen müsste allerdings sehr sorgfältig austariert werden – der Druck auf Russland müsste hochbleiben, aber nicht so hoch, dass es zu einem größeren Konflikt kommt, den Russland gewinnt.
Militärisch ist für die USA mithilfe niedriger Kosten und geringer Risiken sehr viel zu holen, indem man in den NATO-Staaten den Umfang der gegen Russland stehenden Territorialstreitkräfte aufstockt. Sehr gute Erfolgsaussichten und sehr großen Nutzen bei mäßigem Risiko bringt es den USA, ganz gezielt in strategische Bomber und Langstreckenraketen zu investieren, die sich gegen Russland richten.
Hohe Erfolgsaussichten bei gleichzeitig allerdings auch hohen Risiken brächte es, den INF-Vertrag aufzukündigen und neue Mittelstrecken-Atomwaffen in Europa zu stationieren, die auf Russland zielen. Bei guter Austarierung würde Russland den Berechnungen der Rand-Analysten zufolge in eine Position geraten, bei der das Land im Falle eines Konflikts den höchsten Preis bezahlen müsste. Andererseits müssten auch die USA zum Erreichen dieses Ziels gewaltige Ressourcen investieren – Geld, das zum Erreichen anderer Ziele nicht mehr zur Verfügung stünde. Insofern ist dies auch als Vorwarnung zu verstehen, dass die Militärausgaben von USA und NATO deutlich ansteigen werden, was zu Lasten der Sozialhaushalte gehen dürfte.
Das ist die Zukunft, die sich die Rand Corporation vorstellt, immerhin die einflussreichste Denkfabrik des Deep State. Und der Deep State wiederum ist die verdeckte Schaltzentrale, von der aus die Oligarchen aus Wirtschaft, Finanzwelt und Militär die wahre Macht ausüben und von der aus alle strategischen Entscheidungen gefällt werden, nicht nur für die USA, sondern für den gesamten Westen.
Was der Plan an »Optionen« ins Spiel bringt, sind letztlich nur Abwandlungen von ein und derselben Kriegsstrategie – einer Strategie, bei der wir alle den Preis bezahlen und bei der wir alle das Risiko tragen.
Quelle: Zerohedge
Freitag, 24.05.2019