Michael Grandt
Waren die Grünen eine »Kindersex-Partei«?
Im Zusammenhang mit den neuesten Missbrauchsfällen in NRW möchte ich eine Partei in Erinnerung bringen, die sich lange Zeit mit jenen Mitgliedern schwergetan hat, die pädophile Aktivitäten verharmlosen wollten: Die Grünen.
Kindesmissbrauch ist ein schreckliches Verbrechen an den unschuldigsten Wesen unserer Gesellschaft. Die Aufregung ist groß, wenn neue Fälle ans Licht der Öffentlichkeit kommen – und das ist richtig so.
Doch die moralische Empörung vieler politisch Verantwortlicher ist heuchlerisch. Seit Jahrzehnten könnten sie die Gesetze gegen den Missbrauch verschärfen. Aber bisher gab es (fast) keine Änderungen.
Ein Paradies für Kinderschänder
Viele Jahre lang taten sich die Grünen schwer, sich gegen Mitglieder abzugrenzen, die pädophile Aktivitäten verharmlosen wollten. Grüne Aktivisten haben Pädophilie programmatisch vertreten, indem von 1979 bis in die 1990er-Jahre hinein immer wieder versucht wurde, Kinderschändern Straffreiheit zu gewähren und einschlägige Schutzparagrafen im Strafgesetzbuch (§ 176 Sexueller Missbrauch von Kindern; § 177 Sexuelle Nötigung, Vergewaltigung; § 174 Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen; § 173 Beischlaf zwischen Verwandten) abzuschwächen oder gar abzuschaffen. Wäre all dies verwirklicht worden, hätten die Kinderschänder wahrlich in einem Paradies gelebt.
Das ging viele Jahre lang durch, doch schließlich wurde der öffentliche Druck so groß, dass die Grünen sich dazu entschließen mussten, ihre eigene »Pädophilen-Geschichte« wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen.
Alles andere als Aufklärungswillig
Bei den Untersuchungen von Prof. Dr. Franz Walter vom Göttinger Institut für Demokratieforschung, der 2013-2015 mit der Erstellung des Abschlussberichts über die »Pädophilen-Geschichte« der Grünen betraut wurde, kam immer mehr über das Gedankengut mancher Grüner aus dieser Zeit an die Öffentlichkeit, aber auch, wie sich Funktionsträger darin verstrickten und manche bis heute damit zu kämpfen haben. In meinem neuen Buch Die Grünen: Zwischen Kindersex, Kriegshetze und Zwangsbeglückung gehe ich ausführlich auf diese Thematik ein. Doch auch dann zeigten sich manche der Grünen nicht einsichtig, obwohl sich noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik eine Partei Vorwürfen in einem solchem Ausmaß stellen musste.
Die Reaktion der Grünen war zunächst ganz anders als aufklärungswillig, im Gegenteil sogar:
»Viele der damals involvierten Personen haben sich reflexartig distanziert oder ihre einstigen Aussagen und Positionen möglichst verdrängt, vergessen oder vorsichtshalber verschwiegen, um nicht ins Fadenkreuz öffentlicher Empörung zu geraten (…)«,
schreiben Stephan Klecha und Alexander Hensel. Und weiter:
»Die älteren Funktionsträger der Partei hingegen reagierten, angesprochen auf die Pädophiliedebatte, überaus schmallippig (…) Mit dem Rückzug und Schweigen vieler der damals an der Pädophilie-Debatte Beteiligten mangelte es der öffentlichen Debatte jedoch insgesamt an Aussagen, welche dazu hätten beitragen können, die damaligen Diskussionen und Beschlüsse überzeugend zu erklären, einzuordnen und damit zu verstehen«.
Aber was sollte es auch zu verstehen geben, wenn man Sex mit Kindern legalisieren wollte?
Auch Prof. Dr. Franz Walter bestätigte:
»Wie oft bekamen wir es in den Monaten unserer Recherche zu hören: Man müsse die anderen Zeiten, gar den damaligen Zeitgeist berücksichtigen (…)«
Aufklärung nur aus »wahlkampftaktischen« Überlegungen?
Ein zusätzlicher Skandal war für mich, dass die Grünen es offensichtlich nicht wagten, von sich aus eine Aufarbeitung ihrer heiklen Geschichte anzustreben, sondern erst auf Druck der Öffentlichkeit. Dies geschah meiner Ansicht nach nicht aus »schlechtem« Gewissen, sondern aus rein wahlkampftaktischen (sic!) Überlegungen, denn sonst wäre dies wohl schon lange vorher geschehen. Man muss bedenken: Die Grünen hatten 30 (!) Jahre lang Zeit, dieses Thema aufzuarbeiten, dies geschah jedoch nicht.
So ähnlich äußerte sich auch Prof. Dr. Franz Walter:
»Gerade unter den Grünen gab es dem Vernehmen nach viele, die im Frühjahr 2013 der festen Überzeugung waren, dass die Aufregungswelle zwar zwei oder drei Wochen anhalten möge, aber spätestens dann (…) die berühmte nächste Sau durchs Dorf getrieben werden würde. Als dies nicht so recht geschehen wollte, warf der Grünen-Bundesvorstand das Steuer herum und entschied sich für eine wissenschaftliche Aufarbeitung«.
Der Bundesvorstand der Grünen beschloss dann endlich eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die sich mit den Vorwürfen der Unterstützung pädophiler Aktivisten und Bestrebungen beschäftigen sollte.
Doch meine Anklage ist unerschütterlich und kann über den plötzlichen und hektischen Aufklärungswillen nicht hinwegtäuschen:
• Warum wurde in der Grünen-Partei damals nicht erkannt, dass die Vorstellung einvernehmlicher Sexualkontakte zwischen Erwachsenen und Kindern falsch und absolut inakzeptabel ist, gerade auch mit Blick auf die schweren psychischen und physischen Schäden welche Opfer sexuellen Missbrauchs oftmals davontragen?
• Warum dauerte es so lange, bis Forderungen nach Straffreiheit für pädophile Beziehungen in der Partei keinen Platz mehr hatten?
Waren die Grünen eine Kindersexpartei?
Nach dem genauen Studium des Abschlussberichtes über Die Grünen und die Pädosexualität. Eine bundesdeutsche Geschichte komme ich zu folgendem Ergebnis:
1. Es waren keine »einzelnen oder zufälligen« Beschlüsse innerhalb der Grünen, die die Legalisierung von Sex mit Kindern forderten, sondern sie zogen sich viele Jahre quer durch die Partei.
2. Es waren nicht die »ersten Jahre«, sondern in einem Zeitraum von 1979 bis 1995, also in 16 Jahren (sic!) in dem sich Teile der Partei und Parteimitglieder in verschiedenen Landesverbänden äußerst ambivalent mit diesem Thema auseinandersetzten.
3. Bei den Pädophilen-Aktivisten handelte es sich zwar um eine Minderheit, aber sie hatten großen Einfluss auf die Partei, was die Tatsache zeigt, wie oft ihre Anträge in verschiedenen Programmen der Grünen aufgenommen wurden.
Mein Fazit:
Die pädophilen Strömungen bei den Grünen waren tiefgreifender und weit umfangreicher, als dies von der Parteiführung anfangs eingestanden wurde. All das belege ich minutiös und mit nicht wegzudiskutierenden Fakten und Quellen in meinem Buch.
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Samstag, 13.06.2020