Torsten Groß
Image einer erfolgreichen Multi-Kulti-Gesellschaft bewahren: Wie der Missbrauchsskandal der »Grooming Gangs« vertuscht wurde
Die britische Tageszeitung The Daily Telegraph hat in ihrer Onlineausgabe einen Artikel mit politischer Sprengkraft publiziert – angestoßen wahrscheinlich auch durch die aktuellen Posts von Elon Musk, der nicht nur dem amtierenden Premierminister Keir Starmer in seiner zuvor sechsjährigen Amtszeit als Chef der britischen Staatsanwaltschaft eine gehörige Mitschuld vorwirft und eine nationale Untersuchung zu den Vergewaltigungs-Skandalen fordert.
Die mutigen Journalisten Sam Ashworth-Hayes und Charlie Peters lassen schon in der Formulierung der Überschrift ihres lesenswerten Beitrags How the grooming gangs scandal was covered up (Wie der Missbrauchsskandal der »Grooming Gangs« vertuscht wurde) keinen Zweifel daran, dass die beiden Verfasser es äußerst ernst meinen und sich diverse politische Verantwortliche vor Lektüre des Textes besser »anschnallen« sollten.
Die ersten Absätze haben es dann auch gleich in sich:
»Den minderjährigen Vergewaltigungsopfern wurden Gerechtigkeit und Schutz durch den Staat verweigert, um das Bild einer erfolgreichen multikulturellen Gesellschaft zu wahren.
Die Entscheidung von Sicherheitsministerin Jess Phillips, eine öffentliche Untersuchung der Oldham Grooming Gangs zu blockieren, scheint von außen betrachtet fast unerklärlich zu sein. Kinder wurden von Männerbanden vergewaltigt und missbraucht, während die Behörden versagten, sie zu schützen.«
Rumms! Darauf folgt der erste Frontalangriff auf die britische Regierung:
»Eine Untersuchung des Missbrauchs in Oldham wurde im Jahr 2022 veröffentlicht, erstreckte sich aber nur auf den Zeitraum von 2011 bis 2014. Überlebende aus der Stadt sagten, sie wollten, dass eine von der Regierung geleitete Untersuchung einen längeren Zeitraum abdeckt und aufarbeitet, was die vorherige Untersuchung versäumt hatte. In ihrem Schreiben an den Stadtrat erklärte Jess Phillips, sie verstehe die starken Gefühle in der Stadt, halte es aber für das Beste, wenn eine weitere lokale Untersuchung stattfinde.
Dies ist ein Skandal, der mit der ganzen Macht des britischen Staates untersucht werden sollte.
Stimmen von Elon Musk bis Kemi Badenoch haben sich den Forderungen nach einer Untersuchung angeschlossen. Doch die Regierung scheint seltsam zurückhaltend zu sein, wenn es darum geht, die Versäumnisse von Beamten zu untersuchen.«
In dieser Deutlichkeit haben sich »Mainstream-Journalisten« in den letzten Monaten/Jahren eher selten geäußert. Doch es geht nahtlos weiter:
»Dieser Widerwille ist nicht neu. Im ganzen Land, in den Städten, auf unseren Straßen und in den staatlichen Einrichtungen, die die schwächsten Mitglieder unserer Gesellschaft schützen sollen, haben die Behörden absichtlich die Augen vor dem schrecklichen Missbrauch überwiegend weißer Kinder durch Banden von Männern vorwiegend pakistanischer Herkunft verschlossen.«
Im weiteren Verlauf beklagen die Journalisten, dass die Details der brutalen wie zahlreichen Übergriffe auf Minderjährige über Jahre nur »scheibchenweise« ans Licht gekommen sind. Das wiederum könnte auch damit zusammenhängen, dass die allermeisten Mainstream-Journalisten, ählich wie zu Corona-Zeiten, als Sprachrohr der Mächtigen fungierten und nicht den Mut hatten, Offensichtliches zu hinterfragen.
Es geht widerwärtig weiter:
Die Kinder müssen leiden
»Der folgende Absatz ist eine schwierige Lektüre. Aber Sie sollten ihn lesen, wenn Sie können. Er stammt aus der Verurteilung von Mohammed Karrar in Oxford durch Richter Peter Rook im Jahr 2013. Mohammed bereitete sein Opfer ›für eine Gruppen-Analvergewaltigung vor, indem er eine Pumpe verwendete… Sie haben sie einer Gruppenvergewaltigung durch fünf oder sechs Männer unterzogen. Zu einem Zeitpunkt hatte sie vier Männer in sich. Ein roter Ball wurde ihr in den Mund gesteckt, um sie ruhig zu halten.‹
Ihre Geschichte ist entsetzlich. Sie ist aber auch alles andere als einzigartig.«
Von den mutigen Journalisten Sam Ashworth-Hayes und Charlie Peters werden weitere Beispiele mit deutlichen Worten beschrieben, von denen hier nur ein ausgewähltes exemplarisch aufgeführt werden soll:
»Nehmen wir ›Anna‹ aus Bradford. Sie war verletzlich und wurde in einem Heim untergebracht. Im Alter von 14 Jahren hatte sie wiederholt von Vergewaltigung, Missbrauch und Nötigung berichtet. Als sie ihren Missbraucher in einer traditionellen islamischen Hochzeit ›heiratete‹, war ihr Sozialarbeiter bei der Zeremonie anwesend. Die Behörden sorgten dann dafür, dass sie von den Eltern ihres ›Ehegatten‹ in Pflege genommen wurde.«
Die Journalisten beschreiben das (gewollte) Versagen von Politik und Behörden anhand von Beispielen diverser Städte und Kommunen im weiteren Verlauf sehr detailliert. Der Hauptgrund für dieses (gewollte Versagen) aus Sicht der beiden Verfasser wird im Text immer wieder deutlich benannt:
»In Manchester kam ein Bericht aus dem Jahr 2019 zu dem Schluss, dass Banden auf den Straßen ihr Unwesen treiben, auch weil die Beamten angewiesen wurden, woanders zu suchen. Ein Detective Constable wurde in dem Bericht mit den Worten zitiert: ›Die Zielgruppe der Täter waren überwiegend asiatische Männer, und uns wurde gesagt, wir sollten versuchen, andere Ethnien zu finden‹.
Die Zentralregierung vertrat einen ähnlichen Standpunkt. Im Jahr 2020 weigerte sich das Innenministerium, seine Forschungsergebnisse über Grooming Gangs freizugeben, mit der Begründung, dass dies nicht im ›öffentlichen Interesse‹ läge. Als sie schließlich veröffentlicht wurde, stellte sich heraus, dass es sich um eine Schönfärberei handelte: eine schlampige Konstruktion, die die eindeutige Rolle, die die ethnische Zugehörigkeit bei diesem Phänomen gespielt hatte, absichtlich herunterzuspielen schien.«
Und weiter:
»Wenn Menschen versuchten, das Thema anzusprechen, wurden sie niedergeschrien. Im Jahr 2004 wurde eine Channel-4-Dokumentation über Missbrauch in Bradford verschoben, nachdem die Polizeibehörden davor gewarnt hatten, dass die Beweise für ›asiatische Männer, die es auf junge weiße Mädchen abgesehen haben‹, die Rassenspannungen anheizen könnten.«
Die Lektüre des vollständigen Textes ist mitunter nicht nur nicht angenehm, sondern wird manche Leserinnen und Leser komplett sprachlos zurücklassen…
(𝕏-Nutzer Alexander Schaumburg hat den Text in Gänze auf Deutsch übersetzt).
► The Daily Telegraph: How the grooming gangs scandal was covered up
► Bildquelle/Image: The Daily Telegraph
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Sonntag, 05.01.2025