Manlio Dinucci
Nato rüstet zum »Kampf gegen das Coronavirus«
Am 2. April 2020 tagten in einer Videokonferenz die Außenminister der 30 Nato-Mitgliedsstaaten. Sie wiesen den amerikanischen General Tod Wolters als Supreme Allied Commander in Europe an, die »erforderliche militärische Unterstützung für den Kampf gegen die Coronavirus-Krise zu koordinieren«.
Wir sprechen hier über denselben General, der am 25. Februar vor dem amerikanischen Senat aussagte: »Atomstreitkräfte unterstützen jede militärische Operation der USA in Europa.« Und: »Ich bin ein Freund einer flexiblen Erstschlagpolitik«, was den Einsatz nuklearer Waffen für einen Überraschungsangriff angeht. Die italienische Zeitung Il Manifesto schrieb am 24. März dazu:
»Dr. Strangelove kümmert sich um unsere Gesundheit.«
General Wolters ist als Kommandeur des US European Command zugleich Oberbefehlshaber der Nato. Er untersteht dabei jedoch der Befehlskette des Pentagons und die Anweisungen aus Washington haben uneingeschränkt Vorrang. Wie streng auf die Einhaltung der Befehlskette geachtet wird, zeigte sich kürzlich, als der Kommandeur des amerikanischen Flugzeugträgers Theodore Roosevelt, Brett Crozier, seines Amtes enthoben wurde.
Er hatte als Reaktion darauf, dass sich an Bord seines Schiffs das Coronavirus rasch ausbreitete, um dringende Hilfe gebeten und dabei gegen die militärische Geheimhaltung verstoßen.
Zur »Bekämpfung der Coronavirus-Krise« hat General Wolters für militärische Flüge Schneisen in den europäischen Luftraum geschlagen. Diese Schneisen wurden beispielsweise am 20. März genutzt, als amerikanische strategische Bomber des Typs B-2 Spirit vom britischen Stützpunkt Fairford abhoben.
Gemeinsam mit norwegischen F-16-Kampfjets flogen die Bomber, die mit Atomwaffen ausgerüstet werden können, in Richtung Arktis auf russisches Territorium zu.
Was man damit habe zeigen wollen, erklärte der stellvertretende Kommandeur der US Air Force in Europa, Generalleutnant Steven Basham:
»Auf diese Weise können wir prompt und effektiv auf Bedrohungen in der Region reagieren und unsere Entschlossenheit unter Beweis stellen, überall auf der Welt unsere Kampfkraft einzusetzen.«
Während die Nato entschlossen ist, in Europa »das Coronavirus zu bekämpfen«, haben Frankreich und Großbritannien, zwei der größten europäischen Nato-Staaten, Kriegsschiffe in die Karibik entsandt.
Der französische Hubschrauberträger Dixmude stach am 3. April von Toulon in Richtung Französisch-Guayana auf. Ziel ist eine »beispiellose Militäroperation« (Präsident Macron) namens »Resilience«, die im Rahmen des »Kampfs gegen das Coronavirus« stattfinden soll.
Die Dixmude kann mit 69 Betten und 7 Intensivbetten als schwimmendes Hospital dienen, aber in erster Linie ist das 200 Meter lange Schiff als amphibisches Angriffsschiff gedacht. Bei Annäherung an die Küste können von dem 5.000 Quadratmeter großen Flugdeck Hubschrauber zu Angriffen aufsteigen, während Landungsboote Soldaten und Panzerfahrzeuge an Land tragen.
Das britische Schiff Argus, das am 2. April in Richtung Britisch-Guyana aufbrach, verfügt über ähnliche Fähigkeiten, ist aber kleiner als die Dixmude.
Die beiden europäischen Schiffe werden vor der Karibikküste Venezuelas Stellung beziehen. Dort wird dann auch der Rest der Kriegsflotte eintreffen, darunter modernste Schiffe für küstennahe Gefechtsführung (unter anderem vom italienischen Unternehmen Leonardo für die US Navy gebaut) und Tausende Marineinfanteristen, die Amerikas Präsident Donald Trump in Marsch gesetzt hat.
Ihr offizieller Auftrag: Den Drogenhandel beenden.
Trump wirft Venezuelas Präsident Nicolás Maduro vor, er nutze die Coronavirus-Krise dafür, den Drogenhandel hochzufahren, »mit dem er seinen Drogenstaat finanziert«. Die von der Nato unterstützte Operation soll das Embargo verstärken, mit dem Venezuelas Wirtschaft die Luft abgedrückt werden soll.
Die Lage in dem Land, das übrigens auf den größten Ölreserven der Welt sitzt, wird dadurch erschwert, dass sich auch dort mittlerweile das Coronavirus ausbreitet.
Ziel ist der Sturz des regulär gewählten Präsidenten Maduro (für den die USA ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar ausgesetzt haben), um dann eine Regierung einsetzen zu können, die das Land in die amerikanische Einflusssphäre steuert.
Nicht ausgeschlossen, dass ein Vorfall inszeniert wird, der dann als Vorwand für einen Einmarsch in Venezuela dient. Die Coronavirus-Krise liefert ein günstiges internationales Umfeld für derartige Operationen, die sich möglicherweise als »humanitäre Intervention« verkaufen lassen.
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Donnerstag, 16.04.2020
Quelle: Global Research via Il Manifesto